Lieber Karl VON Habsburg,
zu der gestrigen AdabeiExklusiv- Story, dass Sie, der Enkel unseres letzten Kaisers, wegen der Führung des Wörtchens VON vor Ihrem jahrhundertealten und österreichischsten aller Familiennamen anonym angezeigt und vernommen wurden . . .
. . . fällt mir die folgende Geschichte ein, deren Zeuge zu sein ich das Vergnügen hatte:
Albert Graf Eltz selig, zu seiner Zeit einer der bekanntesten homosexuellen Bohemien- Aristos einer Society, die diesen Namen noch verdiente, sitzt im Wiener Café Hawelka, isst eine Buchtel und liest die „ Krone“sowie das „ Wallstreet Journal“, in dieser Reihenfolge.
Da tritt ein junger adretter Mensch an den gräflichen Tisch, verbeugt sich tief und sagt:
„ Dass ich Sie hier jetzt und von Angesicht zu Angesicht erleben darf, ist der schönste Tag meines Lebens. Ich bin nämlich ein großer Bewunderer von Ihnen, Herr Baron.“
Graf Eltz taumelt auf wie von der Tarantel gestochen, packt den Verdutzten an den Rockaufschlägen, schüttelt ihn zum Gotterbarmen und zischt nasal:
„ Nennen Sie mich Betrüger, Ausbeuter, Nichtsnutz, Volksschädling, meinetwegen auch eine verdammte Schwuchtel, aber sagen Sie nie wieder, nie, nie, niemals wieder Baron zu mir.“
Und so darf ich diese Post mit der Korrektur meiner obigen inkorrekten Anrede „ Lieber Karl VON Habsburg“schließen: Kaiserliche Hoheit, meine Ergebenheit, Ihr