Am Rand zum totalen Flop
Bühne Baden: Jerry Hermans „ Ein Käfig voller Narren“
DIE Travestie- Geschichte und DAS Stück für Toleranz, Akzeptanz und Älterwerden schlechthin! Der geniale Plot von dem in die Jahre gekommenen homosexuellen Pärchen Georges und Albin wurde in der Regie von Leonard Prinsloo als Erstaufführung enttäuschend im Stadttheater Baden gegeben.
Hausregisseur Leonard Prinsloo inszenierte die Revue als niveauvolles Unterhaltungstheater.
Das Spieltempo ist gut austariert, wird aber kaum ausgereizt. Da fehlt einfach der Drive! Ausstatterin Monika Biegler präsentierte ein ebenso unspektakuläres Bühnenbild, wie Michael Zehetner am Pult des Orches- ters der Bühne Baden leider nicht um die feinen Nuancen der Partitur wusste. Da dröhnt es volle drei Stunden . . .
Matthias Schuppli als Georges ist eine Enttäuschung: Er weiß nicht einmal in den bezaubernd harmonischen Duetten mit dem ausgezeichneten René Rumpold als Albin respektive Zaza zu beste- chen! Dank Rumpold wurde die Premiere nicht zum totalen Flop! Köstlich Stefan Konrad als Butler Jacob.
Während das Badener Premierenpublikum anerkennend applaudierte, bleibt am Ende doch auch Verwunderung darüber, dass man nach einer überragenden Aufführung von „ Jekyll & Hyde“im Jahr 2016 allen Ernstes „ La Cage aux Folles“in solch einem schlechtem Zustand dem treuen Badener Publikum zu präsentieren versucht! Schade!