Kronen Zeitung

Das neue EU- Budget und seine Gefahren

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Das neue EU- Budget für di e J ah re 2020 bi s2027 i stin Planung. Das Probl emfür di eEU- Mäch ti geni stnur , dass es zu einem Budgetbesc­hluss der Zustimmung al l er 28 bzw. 27 EU- Mitgliedss­taaten bedarf . Der EU- Kommissar für Budget- Angelegenh ei ten, Herr Oetti nger , i st dafür auf Werbetour bei den EUS taaten, zuletzt auch in Österreich. Er verlangt di eZusti mmung zu einer Auswei tung des Budgets, dami t auch zu ei ner Auswei tung der Kompetenz en und Akti vi tätender EU, wi edi esdi eEU- Kommi ssi on entspr ech end dem Merkel- Macron- Kurs vorsieht. Kei nesfal l s al so i st da vorgeseh en, dass di eEU Kompetenze­n an die Mitgliedss­taaten abgibt, wie di essei nmüsste, wenn dem vi el fach gewünsch ten Grundsatz ei ner subsi di äern Zuständi gk ei tder EU entsproche­n werden würde. Denn das würde ja bedeuten, dass man das EU- Budget verri ngern kann. Es soll also alles weitergehe­n wie bi sh e, rnur noch verstärkt, al so mi t noch meh r Brüsseler Zentr al i smus und noch weni ger Souveränit­ät der Einzelstaa­ten.

Und di e Gefah r dabei i st ni ch t nur , dass wi r ( und ander e) mehr und mehr von unser er staatliche­n Souveränit­ät verli eren. Das auch . Aber ärger noch ist, welch e Folgen das h äte: ei ne Mi grati onspol i ti knach Merkel’sch enVorstell ungen. Man kann si ch vorstellen, wi e vi elwei teren Zuzug das bedeuten würde. Und zusätzli chei ne S ch ulden- B, udget- und Vertei l ungspoli ti knach den Wünsch en von Präsi dent Macr on. Also di eEi nfüh rung ei ner Transf eruni on, wobei di eei nen, di eDefi zi - tund Pleitestaa­ten, über i herVerh älnti sse l eben und di e ander en, di ebraven Nettozahle­r, die ihr Budget und i her Wi rtsch aftin Ordnung h al ten, dafür zah l en dürfen. S i ezah len dann dafür durch die Aushöhlung ihrer Wäh rung und i herr Ersparniss­e.

Es klingt so harmlos: die Zustimmung zum EU- Budget, sei es auch nur zur Fortsch rei bung der bi sh eri gneBudget- Si tua- ti on. Aber es bedeutet den Verzi ch tauf jede Reform der EU mindestens bis zum J ah r 2027. Und wer weiß, was bis dahin sch on an nicht mehr zu repari erendem S ch adeneinget­reten ist.

J a, wi ekann da unsere EU- Politik ausseh en? S i chal s demütiger Bittstelle­r an di e EU- Mäch tigen in Brüssel wenden? Und dort wi eder eine Abfuhr nach vielen ande ren erhalten? Nein! Wir müssen Verbünde te für unsere Interessen­lage such en. Denn die Mehrzahl der kleineren und mi tt leren EU- Mitgliedss­taaten, vor al l em unt er den Nettozahle­rn, ist in derselben Posi ti on wi ewi r. Man muss eine I nteressenk­oalition der Kleineren gegen di eübermäch t i geFront der zwei Großen und der Nettoempfä­nger bilden. Und dann h art in der Vertretung der eigenen I nteressen bleiben!

Habe n wir aber in Österreich Poli tiker, di eso viel Rückgrat haben? Man wird sehen. Dr. Peter F. Lang, Wien

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