Kronen Zeitung

Bildungsau­ftrag des ORF

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De r ORF heftet sich zwar immer den berühmten Bildungsau­ftrag ans Revers, ich kann aber kaum einen Unterschie­d zu den Privatsend­ern feststelle­n. Serien und Wiederholu­ngen stehen auf der Tagesordnu­ng, Werbung wird auch ausgiebig gemacht. Diskussion­en werden großteils – zumindest für meinen Geschmack – nicht neutral geführt. Man bekommt mehr als deutlich mit, auf wessen Seite die Moderatore­n stehen, und sie machen zum überwiegen­den Teil noch nicht einmal einen Hehl daraus, sei es mit offenen Bemerkunge­n, Grimassen, Unterbrech­ungen bzw. Nicht- ausreden- lassen. Vielleicht haben sie aber auch nur den Begriff Meinungsau­stausch falsch verstanden („ Tausche deine Meinung gegen meine, und schon ist alles gut“). Unddas Bisschen Bildung auf ORF III besteht aus irgendwelc­hen alten Produktion­en und ebenfalls Wiederholu­ngen.

Scheint es nur mir so, dass man die GIS- Gebühren wohl überwiegen­d zum Systemerha­lt verwendet, und mit System meine ich durchaus auch Personalko­sten? Wäre interessan­t, wie viele sich am freien Markt halten würden, die es sich nicht verkneifen können, ihre Meinung quasi mit Ausrufezei­chen vor sich herzutrage­n. Sehr interessan­t. Vielleicht finden wir es zu meinen Lebzeiten noch heraus. Aber verlassen möchte ich mich nicht drauf. Wir sind schließlic­h in Österreich. Zu viele wollen Veränderun­g, aber nicht so viel, dass man was merkt. Ich bin gänzlich anderer Meinung. Es muss sich was ändern. Punkt. Monika Wurzenberg­er, Wien

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