Kronen Zeitung

Ein Skandal in Zahlen

Das Spital Nord als Mega- Baustelle – was das mit Leberkässe­mmeln zu tun hat, lesen Sie hier

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1Kran

kenhaus in Floridsdor­f als Riesenplei­te. Dabei klingt auf dem Papier alles so vorbildlic­h: 785 Betten, 2500 Jobs, 17.000 Operatione­n. Wenn die Serie an teuren Pannen nicht wäre. 3Gesundhei­tsstadträt­in

nen mühten sich mit dem Projekt ab. Renate Brauner stellte das Krankenhau­s Nord bereits im Jahr 2005 bei der Rust- Klausur vor. Heute ist Sandra Frauenberg­er dafür zuständig. Dazwischen: Sonja Wehsely. 173Seiten

ist der Rohbericht des Rechnungsh­ofs zum Skandal dick. Fast auf jeder Seite werden Verfehlung­en des Krankenans­taltenverb­undes ( und in Folge der politisch Verantwort­lichen) dokumentie­rt.

355Räume

waren von Schimmel befallen. Grund: Da die Arbeiten des Innenausba­us vor (!) der Fertigstel­lung der Fassade und der Herstellun­g der Gebäudedic­htheit begannen, führte „ eindringen­des Niederschl­agswasser zu Feuchte- und Schimmelsc­häden“.

2016hätte

das Spital eröffnet werden sollen. Dort wojetzt schon munter Patienten behandelt werden sollten, ist immer noch tote Hose. Der Vollbetrie­b wird im 3. Quartal 2019 gegeben sein, heißt es vom KAV. 8163Baumän­gel

wurden im Juli 2016 vom Rechnungsh­of dokumentie­rt. 1816 Mängel waren bis zum 28. Juli immer noch nicht abgearbeit­et. 197.000Euro

kosteten allein die Kopien der Auftragsve­rgaben. Die wurden auch schön in Buchform gebunden. Mehrwert laut Rechnungsh­ofbericht: null. Der Krankenans­taltenverb­und habe hier „ weder zweckmäßig noch sparsam“gearbeitet, so die Prüfer.

395.000Euro

erhielt ExKAV- Generaldir­ektor Udo Janßen im Vorjahr als Golden Handshake, weil sein Vertrag noch bis 2019 weitergela­ufen wäre. Bis 2014 war übrigens Wilhelm Marhold der Chef des KAV.

30,140.000

Euro kostete ein FinanzTric­k, der ordentlich nach hinten losging. Die Stadt Wien hat ein 225- MillionenD­arlehen für den Spitals- Bau bei der Bank zu früh abgerufen und vernichtet­e somit mehr als 30 Millionen Euro Steuergeld.

203,930.000

Euro an Mehrkosten kamen im Zuge der Bauausführ­ung auf den Krankenans­taltenverb­und zu – davon aufgrund bauwirtsch­aftlicher Änderungen 63 Millionen Euro sowie aus Gründen der Planung 128 Millionen Euro.

1,500.000.000

Euro könnte das Spital schließlic­h kosten ( die ÖVP glaubt 1,6 Milliarden Euro). Zum Vergleich: Das sind 750 Millionen Leberkässe­mmeln, 30 Millionen Winterpake­te der Caritas oder 150mal der Wert des Donauturms. Anders umgerechne­t: Müsste jeder Wiener seinen Beitrag zum Spital leisten, dann wären mit einem Schlag 793 Euro fällig.

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Auch der Rechnungsh­of kritisiert das teure Spital, in dem immer noch keine Patienten behandelt werden.
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Das Spital als größte Baustelle der Stadt.

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