Schmerzensgeld für Polit- Zyniker
Eva Glawischnig ist eine Privatperson, politisch spurenlos, ihre einstige Partei seit den Nationalratswahlen Geschichte. Eva Glawischnig kann daher beruflich machen, was sie will.
Was zur Frage führt, ob politische Verantwortung nicht auch über die aktive Amtszeit hinaus gilt? Und ob der Unterschied zwischen legal und legitim nur etwas für Kleingeister ist?
Fragen, die sich der ehemalige SPÖ- Chef und nunmehrige Kasachen- Lobbyist und Ukraine- Berater Alfred Gusenbauer ebenso gefallen lassen muss wie die frühere Grünen- Chefin, die sich als Glücksspiel- Maskottchen anheuern ließ.
Nun könnten sich Glawischnig und Gusenbauer sagen, die Grünen sind tot, und für die Sozialdemokratie schaut es auch ziemlich schlecht aus. Dass also ohnehin schon alles egal ist.
Sind Gusenbauer und Glawischnig von der Politik und ihren unschönen Begleitumständen demoralisiert, zu derartigen Zynikern geworden? Sind ihnen die fatalen Folgen ihres Handelns gleichgültig?
Viele Menschen werden sich jetzt nämlich in ihren Vorurteilen über Politiker bestätigt fühlen. Aber das ist vielleicht nur eine kurzfristige Entwicklung.
Es gibt aber auch noch eine deutlich tiefer gehende Auswirkung: Alfred Gusenbauer und Eva Glawischnig sind jetzt Symbolfiguren einer desavouierten Opposition, die damit indirekt den türkis- blauen Durchmarsch legitimieren.
Aber auch das wird den beiden vermutlich gleichgültig sein. Das Schmerzensgeld ist ihr Trost.