Lebenslang für Mord an Banker
Tiroler ( 47) bei Autoverkauf betäubt und erdrosselt Urteil nicht rechtskräftig
Wurde ein Italiener Opfer einer Intrige oder ist er ein kaltblütiger Mörder? Ausgerechnet am Valentinstag des Vorjahres soll der 42- Jährige laut Anklage den Nationalbanker und Autofan Reini S. ( 47) verletzt, mit einem Schlafmittel betäubt, gefesselt und letztlich erdrosselt haben – wegen Sportflitzern im Wert von 46.000 Euro.
Der Schwurgerichtssaal am Innsbrucker Landesgericht war auch am zweiten Verhandlungstag voll. Das Interesse am Mordprozess gegen den 42- jährigen Italiener war groß. Und dieser blieb dabei: „ Ich bringe doch niemanden wegen zwei Autos um“, erklärte Antonio G. vor den Geschworenen. Er behauptete, ein Bekannter, der vom Auto- Deal erfahren haben soll und dem späteren Opfer den Kaufpreis stehlen wollte, habe Reini S. ermordet und ihn im Wagen des Angeklagten im Kofferraum versteckt.
Doch immer wieder verstrickte sich der mutmaßliche Mörder während der Einvernahme durch Richter Thomas Dampf in Widersprüche, immer wieder änderte er seine Aussagen.
Von Nachbarn gesehen
Und auch am zweiten Verhandlungstag prasselten auf Antonio G. schwere Vorwürfe ein. So haben den 42Jährigen nicht nur mehrere Nachbarn zum Tatzeitpunkt unmittelbar vor der Wohnung von Reini S. gesehen, sondern gaben auch zwei Zeugen unabhängig voneinander an, dass sie sich schläfrig und unwohl fühlten, nachdem sie sich im Zuge von Autokäufen mit dem Angeklagten trafen. „ Ich habe gesehen, wie er mir etwas in meine Wasserflasche füllte“, schilderte eine Zeugin.
Der Staatsanwalt sah darin eine Masche des Italieners. Schließlich saß er bis 2016 in Deutschland im Gefängnis, weil er ebenfalls im Zuge eines Autokaufes zwei Kunden mit Schlafmitteln betäubte und ausraubte.
Das Urteil war einstimmig. Lebenslange Haft für Antonio G.! Nicht rechtskräftig.