Börsen Wien & Welt
Angst vor Strafzöllen drückt die Kurse Nervosität an den Börsen nimmt zu Wien: Gewinne lassen Dividenden steigen
Diezunächst nicht unfreundliche Stimmung an den Märkten verkehrte sich gegen Ende der Woche ins Gegenteil. Zunächst erwachten die Zinsängste nach einer Rede von FedChef Powell erneut, was den Dow Jones unter 25.000 Punkte drückte. Die von Donald Trump angekündigten Strafzölle auf Stahl sorgten dann in Asien und in Europa dafür, dass die Kurse auf breiter Front fielen. Auch die voestalpine- Aktie gab deutlich nach, obwohl man Produkte für den US- Markt hauptsächlich vor Ort erzeugt.
In Deutschland drückten außerdem mehrere enttäuschende Unternehmensergebnisse auf den Dax. So macht etwa Nivea- Hersteller Beiersdorf weniger Gewinn, was die Aktie einknicken ließ. Auch OnlineHändler Zalando verliert, da die Anleger von der Prognose 2018 enttäuscht sind. Weitere beunruhigende Meldungen: Bayer braucht für die MonsantoÜbernahme mehr Zeit, VW wusste schon länger als bisher bekannt vom AbgasSkandal.
Wien konnte sich zur Wochenmitte zunächst positiv vom internationalen Trend abheben, da gute Bilanzdaten die Anleger erfreuten. Wienerberger plant 30- Cent- Dividende und zehn- Cent- Sonderdividende. Uniqa erhöht die Dividende von 49 auf 51 Cent. Von den Anlegern weniger goutiert wurde, dass die geplante Immofinanz- Fusion mit CA Immo vorerst abgesagt ist. Die Wolford- Aktie legte kräftig zu, seit bekannt ist, dass der chinesische Investor Fosun den Wäschekonzern mehrheitlich kaufen will. Andritz nahm wegen geringeren Aufträgen für Wasserkraftwerke 2017 3% Umsatzminus auf 5,9 Mrd. € hin, das operative Ergebnis stieg aber leicht auf 444 Mio. €. Die Dividende wird daher auf 1,55 € angehoben.
Doch im Sog eines drohenden Handelskrieges zwischen USA und EU ging es am Freitag dann überall abwärts. Im Lauf des Tages weiteten sich die Verluste aus. Der Dax fiel unter die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten, der ATX unter 3400.