Empörung über Trumps Strafzölle
Donald Trump twitterte, dass „ ein Handelskrieg leicht zu gewinnen ist“
Europa ist empört über Donald Trump, der mit Strafzöllen einen Handelskrieg anfachen will. Die EU kündigt Vergeltung an. Trump twitterte, dass „ ein Handelskrieg leicht zu gewinnen ist“.
Mitten in die europaweite Empörung über die angekündigten Strafzölle auf Stahl und Aluminium twitterte Donald Trump: „ Handelskriege sind gut und einfach zu gewinnen.“Die EU wird nächste Woche Gegenmaßnahmen präsentieren. Heimische Betriebe und Politiker warnen vor einem Handelskrieg, der allen schaden würde.
Stahl im Wert von 30 Milliarden Dollar exportieren europäische Firmen jährlich in die USA. Es wird befürch- tet, dass ein Strafzoll von 25% die Geschäfte mehr als halbieren könnte. Auf Aluminium sind 10% geplant.
Die EU will einerseits mit einer Klage bei der Welthandelsorganisation WTO kontern. Zudem ist eine Liste mit amerikanischen Produkten in Arbeit, die ebenfalls mit Strafzöllen von 25% bel legt werden könnten, darunter Motorräder von Harley Davidson, Jeans, Whiskey, Orangensaft aus Florida oder Agrarprodukte wie T Tomaten und Kartoffeln.
Bundeskanzler Sebastian K Kurz drängt zwar auf „ harte Gegenmaßnahmen“der EU, will aber keinen Handelskrieg riskieren: „ Eine Abschottung schadet dem Exportland Österreich.“Auch für die österreichischen AMAG und voestalpine ist N Nordamerika ein wichtiger Markt – Schäden durch Strafzölle befürchten beide aber kaum, denn der für den US- Markt bestimmte Stahl bzw. das Aluminium wird in Werken vor Ort produziert.
„ Die Konsequenzen für den Gesamtmarkt sind aber nicht abschätzbar“, nimmt Voest- Chef Wolfgang Eder Stellung. Die Industrie begrüßt Strafzölle „ als letzten Schritt“, will davor den USA aber klarmachen, „ wie schädlich die geplanten Maßnahmen für das transatlantische Verhältnis“seien.
Das zeigen die Daten von 2002: Damals hatte George W. Bush ähnliche Strafzölle beschlossen und damit der amerikanischen Wirtschaft geschadet. Die Börsen gingen gestern überall auf Talfahrt.