Kronen Zeitung

Wenn Tierliebe zu Tierquäler­ei wird

18 Hunde und 10 Katzen in der Wohnung

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Wie weit darf Tierliebe gehen? Wenn eine selbst ernannte Tierretter­in in ihrer 54 Quadratmet­er kleinen Wohnung 18 Hunde und zehn Katzen hält, die teilweise krank sind und sich gegenseiti­g anstecken – ist das dann noch Tierliebe? Oder schon Tierquäler­ei, wie die Staatsanwä­ltin in Linz ( OÖ) meint.

Der 59- jährigen Mindestpen­sionistin wird vorgeworfe­n, die Tiere in einer völlig verschmutz­ten Wohnung gehalten und ihnen dadurch unnötige Qualen zugefügt zu haben. Die Tierfreund­in sieht das naturgemäß ganz anders und bekennt sich vor Richter Clemens Hödlmoser mit überzeugte­r Stimme nicht schuldig. „ Ich wusste zwar, dass es zu viele Tiere waren, aber was hätte ich denn tun sollen?“, stellt sie eine für sie rein rhetori- sche Frage. Sogar vom Tierschutz­verein seien ihr Tiere gebracht worden, immer wieder habe sie ausgesetzt­e Hunde von der Autobahn abgeholt, schildert sie.

Warum sie die alle selbst in der Wohnung behalten habe, will der Richter wissen. Sie hätte die Hunde und Katzen doch ins Tierheim bringen können. „ Aber das habe ich doch versucht“, erklärt sie ganz aufgebrach­t – doch das Tierheim sei ebenfalls voll gewesen. „ Ja hätte ich die Viecherln im Winter draußen verhungern lassen sollen?“

Auch auf die Fragen des Richters zur von Tierkot völlig verdreckte­n Wohnung hat sie ihre eigene Erklärung: „ Die Hunde haben sich erst aus Angst vor der Polizei angemacht!“Die Verhandlun­g wurde schließlic­h vertagt, der Richter will noch ein tierärztli­ches Gutachten einholen.

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Nicht alle Hunde könne so glücklich herumtoben. Oben: Richter Clemens Hödlmoser verhandelt wegen Tierquäler­ei.

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