Wegen Urlaub geschlossen
Alsdann,
de Gschicht war a so", berichtete der Schriftenmaler Franz K. dem Bezirksrichter. „ I kumm unlängst zu unsern Wirtn, sagt er zu mir: , Geh, mal ma schnell a Schüldl , Wegn Urlaub geschlossen’, damit is ins Fenster stelln kann. I fahr auf a Wochn zu meiner Schwester. Des is zwar ka Urlaub, weil mei Schwester hat aa a Wirtshaus, und i muass ihr aushelfn, weil der Schwager krank is. Von an Urlaub kamma da net redn. Aber wann i de ganze Gschicht auf a Taferl draufschreib und ins Fenster stell, dann wird ma des zlang. Dann stengan de Leit a Viertlstund vur mein Fenster und lesn, dass i bei meiner Schwester bin und dass der Schwager krank is, und wanns so stengan und lesn, rauchn sa se a Zigrettn an und stopfn ma dann de Tschik ins Blumenkistl. I wüll kane Tschik in Blumenkistl, drum schreib ma auf des Schüldl nur drauf , Wegn Urlaub geschlossen‘, und de Gschicht hat se.‘
, Guat’, hab i gsagt. , I mal dirs gschwind, des kost an Liter und a Stückl Schweinerns. Wia wüllst es denn habn? Ma kann nämlich schreiben , Wegen Urlaub geschlossen’, oder ma schreibt , Wegn Urlaubs geschlossen’, oder ma schreibt , Wegen Urlaubes geschlossen‘. Wia wüllst es denn habn?’
, Des is schwer’, hat der Wirt gsagt, und hat ma an Tusch und an Pappndeckl bracht. , Da waß i net, was i sagn soll. Dadurch, dass i zu meiner Schwester fahr, de was selber a Wirtshaus hat und der Schwager krank is, kann ma von an Urlaub net redn. Wegn Urlaubs fahr i aa net hin und wegen Urlaubes scho gar net. Ja, wann ma mei Schwager net krank war und de Schwester ka Wirtshaus hätt, da war des was anders. I tät sagn, lass des , s’ hintn und des , e’ weg. Mach des Wurt Urlaub so kurz wia möglich, weil möglicherweise mach i doch an klan Kurzurlaub, falls der Schwager früher gsund wird. Bist scho fertig? Zag her, ja, schön is wurdn, fast zu schön, de Leit bleibn vur an schönen Taferl vül zu lang steh und haun ma dann de Tschik ins Blumenkistl. Kumm, mir stellns glei ins Fenster. Geh schau auße, obs richtig steht. Stehts richtig? Guat. Ja, i kumm scho! Servas, pfüat de, i fahr jetzt.’ Und wia er des gsagt hat, hat er ma de Tür vur der Nasn zuagsperrt. Ka Wein, ka Schweinerns, ja bin denn i sei Narr? Was kann i dafuar, dass der Schwager krank is.“
Der Schriftenmaler hatte eine Scheibe zertrümmert. Der Gastwirt („ Der Schwager is scho gsund“) zog seine Klage zurück und folgt Wein und Fleisch aus.