Ein Gummiband stoppte Chaos
Reini Schett rettete mit Aufwärmhilfe den Snowboardcross- Bewerb der Paralympics in Pyeongchang An seinem 37. Geburtstag verpasste der Osttiroler danach knapp Bronze Patrick Mayrhofer wurde Fünfter
Verrückt wie selten war der SnowboardcrossBewerb der Paralympics in Pyeongchang. Österreich war mitten drin im Geschehen. Im Achtelfinale zwischen Patrick Mayrhofer und James Sides ging das Startgate des Amerikaners nicht auf. Der in Wien lebende Oberösterreicher bemerkte es nicht, raste mit Vollgas ins Ziel. Dort hieß es sofort zurück zum Start. „ Da war ich schon sauer. Es stehen genug Leute mit Flaggen an der Strecke. Die hätten mich abwinken können. Dann fahre ich gemütlich runter.“
Aber der Vater eines zweijährigen Sohnes gewann auch das Wiederholungsrennen. Wenig später war das Startgate endgültig kaputt. Ein 60- minütiger Reparaturversuch scheiterte. Folge: Komplettabsage ohne Ersatztermin oder Weiterfahren mit improvisiertem Start.
Die Trainer entschieden sich demokratisch für die zweite Variante, meinten zu Österreichs Snowboarder Reini Schett: „ Du könntest die Paralympics retten.“Das tat er, indem er sein Stretchingband, mit dem er auf- gewärmt hatte, dem Technischen Direktor Ted Martin gab. Der stellte sich nun bei jedem der noch über 20 ausstehenden K. o. Rennen zwischen die Starter, zog das Band vor ihnen auf, ließ es dann wegschnalzen. Schett dazu: „ Es ging darum, den Startmechanismus visuell darzustellen.“
Hoffen auf Slalom
Der Osttiroler, der heute in Oberösterreich lebt, kam danach bis ins kleine Finale, vergab an seinem 37. Geburtstag aber mit einem frühen Sturz Bronze. Mayerhofer schied im Viertelfinale aus. Im Banked Slalom am Freitag rechnen sich beide Medaillenchancen aus. Dann hoffentlich ohne Technikversagen.