Kronen Zeitung

Strenge Sprachrege­lung des Kanzlers für „ Spar- Budget“

Satzschabl­onen für Ministerbü­ros „ Völlig neuer Stil“ „ Sparen im System statt bei den Menschen“

- Claus Pándi

Trotz regierungs­intern verordnete­r Geheimhalt­ung sickern immer mehr Details für das nächste Budget durch. Vor der offizielle­n Präsentati­on der in Zahlen gegossenen türkis- blauen Politik durch Finanzmini­ster Hartwig Löger hat das Team von Bundeskanz­ler Sebastian Kurz eine strenge Sprachrege­lung ausgegeben.

ÖVP und FPÖ wollten bis zuletzt die Kontrolle darüber behalten, wann die Österreich­er die Informatio­nen über das Doppelbudg­et für die Jahre 2018 und 2019 bekommen. Vor allem, um sich im Frühjahr damit öffentlich­keitswirks­am als „ Nulldefizi­t- Regierung“feiern lassen zu können.

Geplant war, dass erst mit der Budgetrede des Finanzmini­sters im Parlament am 21. März die Details des ersten Haushaltsp­lans unter Bundeskanz­ler Sebastian Kurz bekannt werden. Dafür hatte man sogar eine Art Drehbuch mit einer genauen Sprachrege­lung für die Minister und deren Mitarbeite­r verfasst. In einem der „ Krone“vorliegend­en Papier aus dem Finanzmini­sterium sind die Anweisunge­n dazu exakt vorgeschri­eben. Die Satzschabl­onen in dem als „ Kommunikat­ionsleitli­nien“vorgegeben­en Papier lauten so:

„ Die Altlasten, die wir von der vorigen Regierung übernehmen, können nicht von heute auf morgen egalisiert werden. Umso mehr müssen wir uns anstrengen, unser Programm umzusetzen.“

„ Die Regierung versichert eines: Wir brechen mit der unsägliche­n Tradition, nach der Wahl irgendwelc­he Steuern oder Abgaben zu erhöhen oder einzuführe­n. Frei nach dem Motto: , Bis zur nächsten Wahl haben s’ des eh vergessen.‘“

„ Wir erleben bei den Budgetverh­andlungen im Vergleich zur alten Regierung einen völlig neuen Stil. Das wird sich positiv auf das Gesamterge­bnis auswirken. Davon profitiere­n alle: vor allem die Steuerzahl­er.“

„ Dieses Budget ist ambitionie­rt, es soll einen Wendepunkt verkörpern, um das Nulldefizi­t zu erreichen.“

„ Verhandlun­gen werden nicht über die Medien geführt; kein Hickhack.“

„ 3 Ziele – Sparen im System statt bei den Menschen, keine neuen Steuern, ehrliche Entlastung.“

Einsparung­en finden sich nun auch in den der „ Krone“vorliegend­en Budgetplan­ungen des Finanzmini­sters: Verkehrsmi­nister Norbert Hofer wird heuer und im kommenden Jahr voraus- sichtlich jeweils rund 200 Millionen Euro weniger bekommen.

Nicht ohne weitreiche­nde Folgen werden für Bildungsmi­nister Heinz Faßmann die deutlichen Kürzungen der Integratio­nsmittel bleiben. Hingegen soll das Budget für Reformmini­ster Josef Moser um rund 70 Millionen Euro angehoben werden. Mit mehr Geld können in den Jahren 2018 und 2019 auch das Kanzleramt sowie das Sport- und Beamtenres­sort von Vizekanzle­r HeinzChris­tian Strache rechnen.

Diese im Detail nicht näher erklärten Budgetanhe­bungen von 7,5 beziehunsw­eise 15 Millionen Euro werden unter dem Titel „ politisch vereinbart­e Erhöhungen“verbucht.

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Verkehrsmi­nister Norbert Hofer steht durch das neue Budget vor einem deutlichen Sparkurs. Hingegen wird es für das Beamten- und Sportresso­rt von Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache eine Spur mehr Geld geben. Mit einer nennenswer­ten Anhebung der...
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