Starkes Zeichen für Ukraine
Bundespräsident Alexander Van der Bellen trifft auf Petro Poroschenko
DEN BUNDESPRÄSIDENTEN BEGLEITET „ KRONE“- REDAKTEUR CLEMENS ZAVARSKY
Heikle Auslandsreise: Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl in Russland setzt Österreich mit dem Staatsbesuch von Bundespräsident Van der Bellen und Außenministerin Kneissl ein starkes Zeichen in Richtung Ukraine. Im Rahmen des Besuchs steht das Treffen mit Staatschef Petro Poroschenko im Mittelpunkt, und zum Abschluss der Reise besucht Van der Bellen das historisch mit Österreich verbundene galizische Lemberg.
Entlang der Uferstraße neben dem teils zugefrorenen Fluss Dnjepr wehen rotweiß- rote und blau- gelbe Fahnen nebeneinander im Wind. Die Straße führt zum Maidan- Platz, Ort der Proteste von 2004 und 2014, den der Bundespräsident beim Altstadtspaziergang in Kiew natürlich auch besuchte. Begleitet wurde er vom Schriftsteller Andrej Kurkow, dessen Tagebücher ein wertvolles Zeitdokument über diese Vorgänge und den politischen wie gesellschaftlichen Alltag in einer gespaltenen Ukraine darstellen.
Gespalten mag das Land sein. Einig sind sich Alexander Van der Bellen und sein ukrainisches Pendant Petro Poroschenko, den der Präsident heute zum Arbeitsgespräch trifft. Thema wird erneut der Frieden in der Ost- Ukraine sein sowie die Durchsetzung des Minsker Abkommens. Wenige Tage vor den Präsidentschaftswahlen in Russland ein starkes Zeichen des Bundespräsidenten. Brisant: Russlands Staatschef Wladimir Putin besucht heute die Schwarzmeer- Flotte auf der Krim.
Poroschenko kann sich jedenfalls der Unterstützung Van der Bellens sicher sein. Eine Garantie dafür gab es schon beim Staatsbesuch des ukrainischen Präsidenten in Wien Anfang Februar.
Engere Bande sollen zudem durch ein gemeinsames Kultur- und Bildungsabkommen geknüpft werden, das Außenministerin Karin Kneissl heute unterzeichnet. Gemeinsam. Wie die Fahnen im Wind entlang des eisigen Dnjepr.