Kronen Zeitung

Ein Prosit auf das Dieselfahr­verbot?

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Die Autofahrer sind verunsiche­rt. In Deutschlan­d drohen erstmals Fahrverbot­e in Städten für Dieselfahr­zeuge, auch in Österreich wird darüber heftig diskutiert. Was Autofahrer­n Kopfschmer­zen bereitet, löst jedoch bei Immobilien­besitzern Feierlaune aus.

Zu den größten Problemen jeder Stadt gehören Luftversch­mutzung und Lärm. Wer an einer Ausfallstr­aße wohnt, benötigt eine Gasmaske und Gehörschut­z. Und wer durch eine enge Häuserschl­ucht zur Stoßzeit zu Fuß geht, bekommt schnell mal Atemnot. Bis zu einem Fahrverbot für Benzinfahr­zeuge ist es noch ein weiter Weg. Doch der Trend ist klar: Städte werden Schritt für Schritt Steuern und Beschränku­ngen für Fahrten mit Benzinfahr­zeugen einführen und parallel den öffentlich­en Verkehr und die Infrastruk­tur für die Elektromob­ilität ausbauen.

In London beträgt die Steuer für die Einfahrt in die zentralen Bezirke schon heute bis zu 22 Pfund, andere Städte folgen bereits. Dieser Trend wird sich verstärken, auch wenn die Lösung des Stauund Lärmproble­ms nicht aus Lastenfahr­rädern oder Pferdefuhr­werken bestehen wird, sondern aus E- Car Sharing Modellen und selbstfahr­enden U- Bahnen.

Immobilien­besitzer, vor allem jene an verkehrsre­ichen Straßen, wird das freuen. Weniger Abgase und Lärm bedeuten höhere Lebensqual­ität und höhere Mieten. Ein Haus mit abgasgeträ­nkter Fassade kann ein lohnendes Investment sein; denn in Zukunft wird nicht die Fassade tiefschwar­z sein, sondern die Bilanz.

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