Zentrum euro päischer Geschichte
Manfried Rauchensteiner, Militärhistoriker und ExChef des Heeresgeschichtlichen Museums, bereitet im Badener Kaiserhaus eine Ausstellung über das Ende der Habsburger- Monarchie vor: „ Baden – Zentrum der Macht 1917 bis 1918“dokumentiert die Jahre, als Kaiser Karl von Baden aus das Reich regierte.
Die Habsburger fanden das Kaiserhaus in Baden stets unkomfortabel. Erzherzog Karl, der Sieger von Aspern, wohnte dort kurz, während seine imposante Weilburg vollendet wurde. Kaiser Karl I. regierte vom Badener Kaiserhaus aus die österreichisch- ungarische Monarchie. Im ersten Stock residierten das k. u. k. Armeeoberkommando und der Kaiser, im zweiten wohnte die Fa- milie. Es wird die erste Ausstellung sein, die sich mit dem Armeeoberkommando, Politik in Baden und dem Leben der Bevölkerung und der Soldaten im Feld beschäftigt ( Kaiserhaus: 21. April bis 4. November). Rauchensteiner hat Hunderte Objekte zusammengetragen – historische Dokumente, persönliche Erinnerungsstücke, Fotos, Filmund Tonaufzeichnungen, kaum bekannte Objekte, die zum Teil neue Einblicke gewähren in den Alltag während des Krieges, in Frontereignisse und wie man im „ Allerhöchsten Hoflager“und im k. u. k. Armeeoberkommando, der obersten militärischen Führung, reagierte. Wie gleichzeitig alle Friedensbemühungen vergeblich waren, die militäri- schen Verluste immer größer wurden – vor allem an der Isonzo- Front – und die Bevölkerung hungerte.
Manfried Rauchensteiner: „ Die Entfesselung des Ersten Weltkriegs ist mit den Namen Kaiser Franz Josephs verbunden, das Ende mit jenem des letzten Kaisers, Karls I., der hier, in Baden, die letzten beiden Kriegsjahre erlebte, Siege und Nieder- lagen. Und der schließlich zu retten suchte, was nicht mehr zu retten war. Daher verbinden sich mit der Stadt Baden Triumphe und die Tragödie eines Großreiches.“Man kann gespannt sein!