Eifersucht – Gift des Zweifels
Die Wiener Staatsoper präsentiert noch am 15., 18. und 22. März Verdis „ Otello“mit den Rollendebütanten Aleksandra Kurzak als Desdemona, Roberto Alagna als Titelheld Otello und Dalibor Jenis in der Rolle des Intriganten Jago. Die Gesetze von Eifersucht u
Mit Eifersucht kommt jede( r) in Berührung. So oder so. Regisseurin Christine Mielitz vertraut einem Darstellerteam, das es in diesem Seelendrama versteht, ein gutes Maß an Spannung und Intensität zu erzeugen.
Allen voran die drei Hauptfiguren: Roberto Alagna zeigt das bestürzende Porträt permanenter Selbstentäußerung. Es braucht nur wenig, dass Jagos Gift des Zweifels und Argwohns in ihm wie Hefe aufgeht. So sehr Alagna auch körperliche Gewalt, Wahn und Rausch auslebt, so sehr drücken sich in seinem soliden Gesang auch leise Verzweiflung und Gebrochenheit aus.
Ihm gegenüber Aleksandra Kurzak als Desdemona: Der fragile Hauch von Todesahnung, den sie im „ Lied an die Weide“und im anschließenden Ave Maria verströmt, gerät zur packenden Innenschau. Auf Dalibor Jenis ist darstellerisch wie vokal als Jago Verlass.
Neben Ilseyar Khayrullova als charakterstarke Emilia leistet auch Staatsoperndebütant Antonio Poli in der Partie des Cassio Beachtliches. Ähnliches gilt für den wuchtigen und seine bedeutenden Aufgaben markant wie homogen auslebenden Staatsopernchor.
Dirigent Graeme Jenkins gestaltet die Glanzstücke von Verdis Partitur sehr wirkungssicher, oft frontal zupackend, damit aber auch immer wieder ohne symphonische Feinzeichnung.