Westenthaler muss in Haft
Oberlandesgericht reduzierte Urteil zwar, aber:
Zuerst Freispruch, dann Neuverhandlung mit Schuldspruch – und jetzt sogar acht Monate unbedingte Haft. Peter Westenthaler, Ex- Politiker und ehemaliger Fußball- Liga- General, versteht die Welt von Justitia nicht mehr.
Für Frau Oberstaatsanwältin von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ist Peter Westenthaler so etwas wie der Teufel. Und auch der Ex- Politiker selbst spricht von der Hölle, durch die er gegangen ist – und geht. Denn er muss tatsächlich ins Gefängnis . . .
Ungewöhnlich scharf verteidigte die Anklägerin ihren Standpunkt vor dem Oberlandesgericht, das nur noch die Strafhöhe zu entscheiden hatte. Dass Peter Westenthaler, Ex- Poli- tiker und Ex- FußballBundesliga- General, eine Fördermillion zur Abdeckung der LigaSchulden verwendet hat und über eine Parteinfinanzierung gestolpert ist, hat schon der Oberste Gerichtshof beund verurteilt.
Die Anklägerin sprach vom „ besonderen Unwert der Tat“und dem Missbrauch politischer Beziehungen. Emotional die Antwort Westenthalers: „ Meine Existenz ist vernichtet.“Ihm sei bis heute nicht bewusst, „ Rechtswidriges getan zu haben.“Letztlich habe die Justiz seine Schwester auf dem Gewissen – sie starb an einem Herzinfarkt nach einem Verhandlungstag.
Der Senat reduzierte die Strafe zwar um 6 Monate auf 24 Monate. Aber 8 davon muss Westenthaler in Haft – die Fußfessel kann er erst nach vier Gefängnismonaten beantragen.
Zuerst Freispruch, dann im 2. Rechtsgang Verurteilung, jetzt FußFessel- Verbot. Die Taten sind 14 Jahre her! HaFt hat also weder eine therapeutische noch abschreckende Wirkung. W estenth aler- Anwalt Th omas Kralik