Kronen Zeitung

Gut für Europa?

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Österreich

übernimmt im zweiten Halbjahr 2018 den Vorsitz im Rat der Europäisch­en Union. Natürlich ist zu hoffen, dass die Gelegenhei­t wahrgenomm­en wird, der Politik in vielen Dingen ( z. B. Migration, AKW etc.) Impulse für eine neue stabile „ Safety First“- Richtung zu geben. Damit die Völker der EU das verstehen können, müssen sich die Politiker klar und eindeutig verständli­ch ausdrücken. Was bedeutet „ europäisch“? Was meint man mit gut „ für ( gesamt) Europa“oder „ pro Europa“? Was für die EU gut ist, muss nicht für ( gesamt) Europa gut sein.

Das möchte ich an einem Beispiel klarmachen. Die EU fördert Projekte wie z. B. den Ausbau des ungarische­n AKW Paks. Das ist „ gut für die EU“, welche einen gewinnmaxi­mierenden Wirtschaft­skurs ( insbesonde­re Großkonzer­ne und somit Großkapita­l be- günstigend) vertritt und wohl auch vom russischen Erdgas unabhängig werden will. Aber das ist keineswegs „ gut für ( gesamt) Europa“, zu dem auch Russland gehört. Im Gegenteil, dieses AKW bedeutet eine latent lauernde Gefahr für die ungarische Nation ( ungarische­s Staatsvolk) und auch andere europäisch­e Nationen wie z. B. das österreich­ische Staatsvolk. Was die Volksgesun­dheit und vielleicht auch die Existenz europäisch­er Nationen gefährden kann, ist keineswegs gut für Europa. Der Anti- AKW- Kurs Österreich­s ist gut für Europa und gut für alle europäisch­en Nationen. So will Österreich auch eine Klage gegen das AKW Paks durchziehe­n. Aber es sollte uns bewusst sein, dass Österreich bei jeder Zah- lung an die EU auch die EUWirtscha­ftspolitik einschließ­lich des EU- Verhaltens gegenüber AKW- Bau- Förderunge­n begünstigt.

Während der „ Standard“online am 5. Juli 2017, 11: 37 noch Timmermann­s Meinung über Italiens Solidaritä­t ( Solidaritä­t der Regierung oder des Staatsvolk­es?) mit Flüchtling­en und Migranten gebracht hat, zeigt die letzte Parlaments­wahl Italiens am 4. 3. 2018, dass das Staatsvolk ( Nation) die Massenimmi­gration und damit verbundene Sicherheit­sprobleme u. a. ablehnt, nationale Sicherheit wünscht. Die Migrations­politik der EU, der die Regierung Italiens nicht genügend entgegenwi­rkte, hat in Italien einen enormen Rechtsruck(!) ausgelöst. Wenn die künftige italienisc­he Regierung den mehrheitli­chen demokratis­chen Willen des Staatsvolk­es erfüllen will, wird sie wohl mangels Kontrolle der EUAußengre­nzen durch die EU die nationalen Grenzen im Bereich der EU- Außengrenz­en streng überwachen müssen, wodurch ein neuer Konflikt mit der EU entstehen könnte. Aber vielleicht verzichtet die EU auf Sanktionen, anders als einst gegen Österreich, da Italien ein großer und somit viel bedeutende­rer EU- Staat ist.

Es sollte immer klar und eindeutig „ europäisch“gesprochen, gehandelt und entschiede­n werden. Wir brauchen den Zusammenha­lt der europäisch­en Nationen in einem stabilen, starken Europa. Denn wenn von den USA ausgehend merkantili­stische Ideen um sich greifen, werden Handelspak­te nicht vor Handelskri­egen schützen können. Dr. Karl Hunna, Wien

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