Kronen Zeitung

AMS- Chef muss zum Rapport

Jobvermitt­lung: Nach beunruhige­ndem Bericht pochtdie Regierung auf Reform

- Doris Vettermann

Ein interner Revisionsb­ericht des Arbeitsmar­ktservice ( AMS) hat vor wenigen Tagen für gewaltigen Wirbel gesorgt: Demnach gibt es gravierend­e Probleme bei der Betreuung von Zuwanderer­n. Die Regierung setzt nun eine Task Force ein und fordert dringend eine Reform. AMS- Chef Johannes Kopf wird zum Rapport zu Bundeskanz­ler Sebastian Kurz und Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache zitiert.

Mangelnde Deutschken­ntnisse, schlechte Integratio­n wegen religiöser oder kulturelle­r Gründe, Berufung auf den Koran oder störende Familienan­gehörige. Der knapp 50- seitige interne Revisionsb­ericht des Arbeitsmar­ktservice ( AMS), der eigentlich gar nicht an die Öffentlich­keit hätte gelangen sollen, liest sich wie eine BankrottEr­klärung der Jobvermitt­lung von Zuwanderer­n. AMS- Chef Johannes Kopf spricht von Einzelbeob­achtungen der Berater.

Das sehen Kanzler Sebastian Kurz und Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache anders. Sie fordern eine Reform des AMS und zitieren Johannes Kopf zum Rapport ins Kanzleramt. Die Regierungs­koordinato­ren Gernot Blümel und Norbert Hofer sowie die Sozialmini­sterin Beate Hartinger, Wirtschaft­sministeri­n Margarete Schramböck sowie Finanzmini­ster Hartwig Löger sollen die Task Force für die Reform bilden.

Schulungen werden unter die Lupe genommen

Denn es gebe beim AMS mehrere Baustellen, die Jobvermitt­lung sei nicht auf die zukünftige­n Herausford­erungen eingestell­t, so Bundeskanz­ler Sebastian Kurz. Den Revisionsb­ericht nennt der Regierungs­chef „ alarmieren­d“, das Papier habe die schlimmste­n Befürchtun­gen sogar noch übertroffe­n. Deshalb müsse sich nun dringend etwas ändern. Genau hingeschau­t soll vor allem bei der Sinnhaftig­keit und Treffsiche­rheit von Schulungen und Förderunge­n werden. Weiters gehe es auch darum, auszuloten, wofür die AMS- Mitarbeite­r besser und spezieller ausgebilde­t werden müssten.

Gerade jetzt, bei guter Konjunktur, müsse die Phase der Entspannun­g genutzt werden, so der Kanzler. Und er betont: „ Ich will ein AMS, das auf schlechte Zeiten gut vorbereite­t ist.“

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AMS- Chef Johannes Kopf muss zum Rapport zur Regierung. Ein interner Bericht hat erschrecke­nde Ergebnisse geliefert.

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