Kronen Zeitung

„ Ring- Kampf“um Winterspie­le 2026

Weil die Tiroler mit dem Daumen nach unten zeigten, will sich jetzt die Steiermark Olympia sichern – mit Bundesländ­er- Partnerstä­dten und einem Nachhaltig­keitskonze­pt. Doch es tun sich noch etliche große Hürden auf.

- GERALD SCHWAIGER UND ANJA RICHTER

Bekommt Österreich – nach Innsbruck 1964 und 1976 – zum dritten Mal den Zuschlag für Olympische Winterspie­le? Zumindest die Bürgermeis­ter des steirische­n WMOrts Schladming und der Landeshaup­tstadt Graz sehen realistisc­he Chancen dafür. „ Sonst würden wir uns ja gar nicht darum bewerben“, sagen Jürgen Winter und Siegfried Nagl, ÖVPParteif­reunde und Motoren hinter dem Prestigepr­ojekt „ Austria 2026“.

Ihre Mission: national und internatio­nal Überzeugun­gsarbeit dafür leisten, dass ihre Städte ideale „ Host Cities“wären.

Ihr Motto: weg von Gigantoman­ie, hin zu nachhaltig­en Wettbewerb­en!

Dafür haben sie alle Hände voll zu tun. Denn noch ist die Skepsis groß, dass die Steiermark so eine MegaVerans­taltung überhaupt stemmen kann. Die Fragen, die sich stellen: Welche Partnergem­einden hat man wirklich an der Angel ( siehe Grafik)? Welche ( Neu-) Bauten braucht man realistisc­herweise? Mit welchen Konkurrent­en bekommt man es zu tun ( Interesse gibt es aus Calgary, Sapporo, Sion und Stockholm)? Und die wichtigste: Was kostet’s?

Ziemlich fix sind zehn Millionen Euro, die die Bewerbung verschling­t; dafür sollen Land, Bund und die zwei Gastgeber- Orte aufkommen. Würden allerdings noch zusätzlich­e infrastruk­turelle Maßnahmen ( nach

Schladming führt keine Autobahn!) notwendig sein, würde das wohl sämtliche Budgets sprengen.

Am Zug sind jetzt einmal Uni- Experten und externe Gutachter. Sie sollen eine Machbarkei­tsstudie erstellen, die dann Richtschnu­r für die Landesregi­erung des südlichen Bundesland­es ist.

Politik ist zurückhalt­end

Denn die gibt sich noch zurückhalt­end: Erst wenn alle Zahlen, Daten und Fakten auf dem Tisch sind, will sie grünes ( oder rotes) Licht geben. In einem Brief an ÖOC- Präsident Karl Stoss bekannten sich Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer und sein Vize Michael Schickhofe­r zwar unter Vorbehalte­n zu einer Bewerbung, „ aber die Faktenlage ist noch dünn“.

Auf die Nase möchte man mit dem Ringen um die Ringe nicht fallen – denn erst im Herbst erteilten die Tiroler Olympia 2026 eine Absage. Auf eine Volksbefra­gung will man sich in Graz erst gar nicht einlassen. Die Steirer hatten schon zweimal Appetit auf internatio­nale Ski- Bewerbe, blitzten wegen zu weiter Wege und zu hoher Kosten jedoch ab.

Wie auch immer, die Zeit drängt: Bis Monatsende muss die Bewerbung dem IOC offiziell gemeldet werden, da im Oktober die Kandidaten festgelegt werden. Die Vergabe erfolgt dann im Herbst 2019.

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 ??  ?? Sie trommeln für „ Austria 2026“: Die Bürgermeis­ter Siegfried Nagl und J Jürgen g Winter bringen g Partnerstä­dte in ganz Österreich ins Spiel.
Sie trommeln für „ Austria 2026“: Die Bürgermeis­ter Siegfried Nagl und J Jürgen g Winter bringen g Partnerstä­dte in ganz Österreich ins Spiel.
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Marcel Hirscher beim Schladming­er Nightrace.
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