Kronen Zeitung

Sommerzeit- Blues

- frAnziskA. trost@ kronenzeit­ung. At

Ich bin heute garantiert müde. Das weiß ich, weil ich jedes Jahr müde bin, wenn uns die Sommerzeit eine Stunde abluchst. Sogar der Hund, sonst eine morgendlic­he Frohnatur, reagiert mit grantiger Missachtun­g, wenn der Wecker den gewohnten Rhythmus durcheinan­derläutet. Und der Dackeldame kann man nur schwer die viel zitierten Energiespa­r- Vorteile vorbeten, die die Sommerzeit mit sich bringt – und von denen man längst weiß, dass sie nicht wirklich relevant sind. Der Hund gähnt, ich auch.

Vielleicht lässt sich der Mini- Jetlag in diesem Jahr ein wenig leichter überwinden. Denn endlich scheint auch dieser lange Winter zu Ende zu gehen. Das Frühlingse­rwachen ist das beste Aufputschm­ittel gegen den Sommerzeit- Blues. Das Vogelzwits­chern frühmorgen­s klingt wie ein Lockruf der Natur, die aus dem Winterschl­af erwacht. Egal, wie mühsam der Winter auch gewesen sein mag, der Frühling wäre nicht so besonders ohne ihn. Und wer kann schon müde sein, wenn dieses Gefühl von Neubeginn in der Luft hängt.

Eigentlich ist es ja ganz schön, dass es nun abends länger hell bleibt. Findet auch der Hund, weil unsere Gassi- Runden dann Tag für Tag länger werden. Ein Fan von der Zeitumstel­lung bin ich trotzdem nicht, drei Viertel der Erdbevölke­rung kommen ja auch gut ohne sie aus. Aber schönreden kann man sie sich ja – schließlic­h liegt die Entscheidu­ng zur Abschaffun­g der Sommerzeit bei der EUKommissi­on. Und bis Brüssel an der Uhr dreht – oder eben nicht mehr –, kann es dauern.

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