Kronen Zeitung

„ Eierproduk­tion“von Hannes Royer

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235! So viele Eier verdrückt statistisc­h jeder Österreich­er pro Jahr. In Summe macht das insgesamt zwei Milliarden Eier!

Jetzt werden viele, die nur ans sonntäglic­he Frühstücks­ei denken, skeptisch sagen: „ 235 Eier, ich? Niemals!“Allzu leicht vergisst man allerdings auf das „ anonyme“Ei, das sich in Nudeln, in Mehlspeise­n, in Saucen oder auch in der Rühreimisc­hung in der Gastronomi­e versteckt.

Dieses anonyme Ei ist unseren Eierbauern ein Dorn im Auge. Warum? Weil es als ungekennze­ichnetes Ei auf kaum nachvollzi­ehbaren Wegen in den heimischen Markt kommt. Meist aus der bei uns verbotenen Käfighaltu­ng! Käfigeier sind nun mal billiger. Statt auf Familienbe­trieben, wie bei uns, werden diese in gigantisch­en Eierfabrik­en produziert.

Dass mithilfe von EU- Exportkred­itgarantie­n eine riesige Legefarm in der Ukraine Millionen Käfig- Eier in die EU exportiert, empört unsere Bauern zu Recht. In einer einzigen ukrainisch­en Farm werden mehr Hennen gehalten als in ganz Österreich!

Sollte das nicht auch uns Konsumente­n empören? Einerseits „ befreie“ich mit meiner Kaufentsch­eidung bei den Frischeier­n das Huhn aus der Käfighaltu­ng. Anderersei­ts „ unterstütz­e“ich das Käfigei unwissentl­ich durch den Kauf von Fertiglebe­nsmitteln.

Österreich hat mit Abschaffun­g der tierquäler­ischen Praxis der Käfighaltu­ng als erstes Land weltweit einen Meilenstei­n gesetzt. Wir Österreich­er sollten einen nächsten Schritt setzen. Fordern wir die Kennzeichn­ung von Haltungsfo­rm und Herkunft in verarbeite­ten Produkten! Und greifen wir jetzt schon zu jenen, die das bereits vormachen! Mehr Infos: www. landschaff­tleben. at.

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