Nur Kraft kann Adlervor dem GAU retten
Nach dem Debakel im Teamfliegen kämpft der Salzburger Überflieger im letzten Springen um den ersten Saisonsieg
Österreichs Adler hupfen immer weiter ins Abseits! Das rotweiß- rote Quartett mit Schlierenzauer, Huber, Aigner und Kraft holte gestern in Planica mit Platz sechs das schlechteste Ergebnis in einem Teamfliegen. Die erfolgsverwöhnten Springer stehen vor dem heutigen Weltcupfinale ohne Sieg da – jetzt kann nur noch Stefan Kraft das Team vor dem GAU retten.
Suppenhühner, Gummiadler – Österreichs Skispringer wurden gestern nach dem Debakel im Teamfliegen in den sozialen Medien mit Spott übergossen. Schlierenzauer, Huber, Aigner und Kraft fehlten am Ende unfassbare 221,5 Punkte auf Sieger Norwegen . . .
Die Enttäuschung der Fans verwundert aber nicht. Die ÖSV- Adler waren mit Rekordsiegen viele Jahre der Stolz der Nation. In diesem Winter gerieten die Schützlinge von Cheftrainer Heinz Kuttin in eine emotionale Abwärtsspirale. Bei Tournee, Skiflug- WM und Olympia hupften die Adler von einem Negativ- Rekord zum nächsten.
Heute gibt es mit dem Finale auf der slowenischen Monsterschanze die letzte Chance auf den ersten Saisonsieg. Österreich hat bisher nur zweimal in der Weltcup- Geschichte eine Saison ohne Einzel- Erfolg beendet.
Zukunft offen
Ein Kraftakt soll die Mannschaft vor dem GAU retten. Überflieger Stefan Kraft, der mit sechs Stockerlplätzen Rot- weiß- rot oft vor einem Debakel bewahrt hat, sprüht noch vor Tatenkraft: „ Ich fühle mich echt fit in den Beinen.“
Der Doppel- Weltmeister, der am Freitag als Dritter auf dem Stockerl landete, zeigte auch im Teamfliegen mit 228,5 und 240,5 Metern tolle Form: „ Der zweite Flug war gut fürs Gefühl.“
Bemerkenswert: Österreichs Ski- Verband hat trotz der vielen Pleiten offiziell noch nichts zur Team- Zukunft gesagt.