Stopplicht
Ist das Sexismus?
Denise ist 21. Blond. Hübsch. Und war letztes Jahr überglücklich, als sie beim GP von Österreich eine der Formula Unas sein durfte. Nicht halb nackt, sondern ganz züchtig im Dirndl. „ Es war für mich bisher eines der tollsten Erlebnisse“, ist sie Monate danach noch begeistert.
Wobei die Niederösterreicherin damals nicht ahnen konnte, dass sie auch eines der letzten sogenannten Grid Girls sein würde. Die schufen die neuen Bosse der Formel 1 mit Beginn der Saison 2018 nämlich ab. Die Königsklasse des Motorsports wolle sich nicht den Vorwurf gefallen lassen, sexistisch zu sein.
Doch ist es wirklich heutzutage schon Sexismus, wenn ansehnliche junge Damen vor dem Start neben millionenteuren Boliden und von Millionen verehrten Stars wie Lewis Hamilton oder Sebastian Vettel strahlen?
Ein Großteil der Stars der Formel 1 ist sich sich diesbezüglich jedenfalls ungewohnt einig.
„ Ich bin ein bisschen traurig, dass es die Grid Girls nicht mehr gibt“, sagt Sebastian Vettel.
„ Das ist Aktionismus und etwas, das nicht wirklich zählt“, wird Mercedes- Teamchef Toto Wolff deutlicher.
Und Legende Niki Lauda meint: „ Ich finde es sehr schade, dass mit dieser Tradition gebrochen wird. Damit tut man der Formel 1 und vor allem auch den Frauen keinen Gefallen.“
Aber am besten bringen es wohl die Worte auf den Punkt, mit denen Ex- Grid- Girl Denise das Aus für die feschen Start- Mädels kommentiert: „ Wir haben das alle geliebt, was wir taten. Hätten wir uns unwohl oder als Sexobjekt gefühlt, hätten wir uns ja nicht beworben. Oder wären sofort davongerannt . . .“