Die Aufmerksamkeit steigern
Palmsonntag – das Tor zur Karwoche! Es darf mehr sein, als bloß das Brauchtum zu feiern, wenn die Palmkätzchen gesegnet werden und in den Kirchen die Leidensgeschichte zur Verlesung kommt. Schließlich geht es um den Menschen und seine Erlösung. Daher dürfen wir aufmerksam bleiben und die Sinne schärfen, um das eine oder andere Heilvolle nicht zu übergehen. Rund um Ostern ist genug davon da. Zum Leben gehört wohl oder übel auch das Leid. Es kommt in der Bitterkeit zum Ausdruck.
Sinnlich erfahrbar wird dies, wenn unsere Geschmacksnerven mit dem Tausendguldenkraut ( Centaurium erythraea) zum Beispiel in Form eines daraus aufgegosse- nen Tees in Berührung kommen. Diese Empfindung weist uns untrüglich darauf hin, dass die kleine Schönheit der Familie der Enziangewächse angehört. Das Tausendguldenkraut kommt bis zu einer Seehöhe von 1500 Metern vor. Für Heilzwecke verwendet man vor allem das blühende Kraut, das zuvor vorsichtig getrocknet wurde. Am besten ist es ohnehin, auf die Ware zurückzugreifen, die in den Apotheken und im Fachhandel angeboten wird. Trifft man des Sommers in freier Natur auf dieses Gewächs, sollte man es aus Rücksicht auf den Naturschutz desselben unbehelligt lassen. Wer also für seine Aufmerksamkeit etwas tun möchte, konfrontiere sich ruhig mit dem Bitteren, das in Form der aufbereiteten Pflanzendroge auf unsere Physis trifft. Für unsere Zellen im Gewebe, in den Organen und auch im Gehirn stellen die Inhaltsstoffe des Tausendguldenkrautes so etwas wie eine verjüngende und aktivierende Animation dar. Und die kann sicherlich allen Belangen der Gesundheit des Leibes und des Geistes nicht schaden.
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