Wie hoch ist der Preisfür Trumps Besänftigung? US- Präsident wird wohl alle Bereiche vermischen
Im Handelsstreit mit den USA steigt die Nervosität EUbastelt an Gegengeschäften, um geplante Strafzölle abzuwenden
Im Streit um die geplanten Strafzölle hat US- Präsident Donald Trump Europa bis ersten Mai Aufschub gegeben. Da bleibt nicht viel Zeit, um die dauerhafte Verschonung zu verhandeln. Und auch wenn sich die EU nach außen hin selbstbewusst gibt und betont, sich nicht erpressen zu lassen, wird hinter den Kulissen an möglichen Angeboten für die USA gebastelt. Die Frage ist: Wie hoch ist der Preis für Trumps Beschwichtigung? In Brüssel sind alle Systeme auf Alarm gestellt. Bis ersten Mai will Europa einen Weg finden, um aus der Schonfrist eine dauerhafte Ausnahme von den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium zu machen. Schaffen soll dies Deutschlands neuer Wirtschaftsminister Peter Altmaier ( CDU), der bereits in der vergangenen Woche in Washington verhandelt hat.
Hinter den Kulissen wird in Brüssel nun eifrig an eventuellen Angeboten für US- Präsident Donald Trump gebastelt, denn dass der eigenwilli- ge Republikaner einen Preis für die Verschonung Europas haben will, ist klar. Die Frage ist nur: Wie hoch wird der Preis sein?
Insider gehen davon aus, dass Trump alle möglichen Fragen vermischen wird, Handel, Außenpolitik, Steuern oder auch Regulierung – ganz so, wie es eben seinem unberechenbaren Stil entspricht. Der logischste Gegendeal wären wohl niedrigere EU- Einfuhrzölle auf US- Produkte, wie etwa amerikanische Autos. Spekuliert wird aber auch damit, dass Trump von Europa verlangt, von den Besteuerungs-
plänen für Google, Facebook und Co. Abstand zu nehmen. Oder sich noch stärker zum Zwei- Prozent- Ziel der NATO ( zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben) zu bekennen und mehr militärisches Engagement in den USA zu zeigen.
Die Überlegungen im Zentrum der EU gehen auch in Richtung Begrenzung der europäischen Stahl- Exporte in die USA auf dem Niveau von 2017. Und dann gibt es natürlich auch noch die Frage, ob die EU beim Handel auch etwas gegen China unternehmen muss.
Trotz guter Vorbereitung Überraschung möglich
Die Verhandler versuchen auf alles vorbereitet zu sein, und dennoch ist die Möglichkeit groß, dass Donald Trump dann etwas ganz anderes verlangt, an das niemand gedacht hat.