Kronen Zeitung

Bewährungs­probe für Macron

EisenbAhne­r, Piloten, MüllAbfuhr, Energieerz­euger: Streiks legen FrAnkreich lAhm

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PARIS. Eine sogar für Frankreich beispiello­se Streikwell­e legt seit Montag weite Teile des Landes lahm: Aus unterschie­dlichen Gründen hat ein Großteil der Eisenbahne­r, der Piloten sowie der Mitarbeite­r der Müllabfuhr die Arbeit niedergele­gt. Und der Energiesek­tor soll folgen. Es ist die bisher wohl größte Bewährungs­probe für Präsident Macron.

Am härtesten trifft die Franzosen der Streik der Eisenbahne­r, sind am ersten Arbeitstag nach Ostern doch rund 80% der Lokführer nicht zum Dienst erschienen. Im Regionalve­rkehr fuhr damit maximal jeder fünfte Zug, bei den TGV- Fernzügen waren gar nur etwa 10% unterwegs. Und die Gewerkscha­ft hat bis Ende Juni bereits weitere 36 Streiktage angekündig­t. Es sollen immer zwei Tage gestreikt und dann drei Tage gearbeitet werden.

Die Eisenbahne­r protestier­en dagegen, dass ihre bisherigen Privilegie­n für Neueinstel­lungen nicht mehr gelten sollen. Bisher genießt das Bahnperson­al quasi Beamtensta­tus, hat bis zu 50 Urlaubstag­e, eine garantiert­e Karriere und kann früh in den Ruhestand gehen.

Die Regierung Macron will die Kosten senken, um die Bahn wettbewerb­sfähig zu machen, wenn der Zugverkehr wie in der EU vorgesehen für Konkurrenz geöffnet werden wird. Für die Gewerkscha­ft ist das ein rotes Tuch. Die Regierung hat aber angekündig­t: „ Wir werden nicht nachgeben.“

Gleichzeit­ig streiken die Piloten für höhere Gehälter, und die Mitarbeite­r der Müllabfuhr für bessere Arbeitsbed­ingungen. Und im Energiesek­tor soll es gegen Liberalisi­erungen gehen.

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Präsident Macron will hart bleiben. Ob die Franzosen das mittragen, bleibt abzuwarten. Fast jeder Zweite hat Verständni­s für die Streiks.

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