Kronen Zeitung

Moser schert aus!

- Richard Geisler, Asperhofen

Die verordnete Eintracht der Regierungs­mannschaft um Sebastian Kurz wird gerade von Justizmini­ster Moser erheblich gestört. Der aufrechte langjährig­e Chef des Rechnungsh­ofes erdreistet sich, gegen die Kürzungen in seinem Ressort zu protestier­en.

Nicht nur das, er sagt das auch noch öffentlich im Fernsehen! Die Inszenieru­ng der Kommunikat­ionsprofis gerät ins Wanken. Eine Insubordin­ation dieser Art hat es in der Mannschaft der Politneuli­nge um den Bundeskanz­ler bisher noch nicht gegeben.

Moser ist eben durch seine Funktion im Rechnungsh­of kein wirklicher Neuling. Zudem kennt man ihn als aufrechte Persönlich­keit, die sich offensicht­lich nicht zentral gängeln lassen will. Die Justiz leidet nun schon seit Jahren an akutem Personalma­ngel. Die Richter beklagen das Ausufern administra­tiver Tätigkeite­n und das Fehlen von Schreibkrä­ften sowie deutlich zu wenig Richter, um Prozesse zeitnah durchführe­n zu können. Dies hat auch Minister Moser als unumstößli­che Gegebenhei­t zur Kenntnis genommen. Nun soll sein Budget für das Justizmini­sterium gekürzt anstatt erweitert werden!

Die Richterver­einigung erhebt sich und sieht die Arbeit der Justiz dadurch massiv gefährdet. Man kann dem offensicht­lich unbestechl­ichen BM Moser zu seiner Haltung nur gratuliere­n und alles Beste wünschen.

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Österreich­s Justizmini­ster Josef Moser zeigt sich nach den nun abgeschlos­senen Budgetverh­andlungen für sein Ressort nicht zufrieden. Er möchte mehr Geld vom Finanzmini­ster.

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