Kronen Zeitung

Don’t smoke!

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Wie halten es eigentlich Ärztinnen und Ärzte, Spitäler und Kurhotels mit „ Don’t smoke“? Daran musste ich denken, als Karl Sevelda, Präsident der Österreich­ischen Krebshilfe, in der Morgen-„ ZiB“sinngemäß meinte: Jeder Tag, mit dem das Rauchverbo­t in der Gastronomi­e später in Kraft tritt, kostet in Wahrheit Menschenle­ben.

Gelten für Krankenhäu­ser, in denen Gesundheit das oberste Gut sein sollte, andere Regeln? Offenbar ja. Sonst gäbe es im Eingangsbe­reich des größten Krankenhau­ses Österreich­s wohl keine Tabaktrafi­k. Und vor den Toren vieler Krankenhäu­ser und Kurhotels keine überquelle­nden Aschenbech­er.

Dass so was in Österreich noch immer ganz normal ist, habe ich erst unlängst auf der Onkologie- Station einer Wiener Klinik erlebt. Weil die Zimmergeno­ssin einer Freundin gerade eingeschla­fen war, schlichen wir ins Besucherzi­mmer. Dort stank es gewaltig. Der Grund für die dicke Luft: Auf dem Balkon standen Angestellt­e des Krankenhau­ses friedlich vereint mit Patienten und saugten genüsslich an ihren Zigaretten.

Nicht falsch verstehen, Herr Doktor Sevelda! Es ist großartig, dass Sie und Ihre Mitstreite­r mehr als 590.000 Unterschri­ften für das „ Don’t smoke“- Volksbegeh­ren gesammelt haben. Aber noch großartige­r wäre es, zuerst vor den eigenen Türen zu kehren und das Rauchverbo­t in Krankenhäu­sern und Kuranstalt­en auszuweite­n.

Vielleicht könnten zumindest die Ärzte mit gutem Beispiel vorangehen.

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