Ironimus’ gezeichnete Architektur
Museum für angewandte Kunst Wien: „ Gustav Peichl. 15 Bauten zum 90.“
Das Karikaturmuseum Krems feiert ihn mit „ ganz unpolitischen“Karikaturen, das MAK widmet Ideen, Entwürfen und Bauten eine große Ausstellung. Sie gewährt einen tiefen Einblick in das bauliche Werk Gustav Peichls, der dem Haus 2013 rund 8000 Zeichnungen und Pläne schenkte ( bis 19. August).
Österreich hat er von Dornbirn bis Eisenstadt mit den ORF- Landesstudios seinen Stempel aufgedrückt ( aber nicht nur), bei der Bonner Kunsthalle setzte er Anfang der 2000er- Jahre signifikante Spitzen in Szene, dem Städelmuseum in Frankfurt gab er mit einem Zubau einen Akzent, und sein Karikaturmuseum in Krems funktioniert noch immer bestens: Gustav Peichl, alias Ironimus, zählte und zählt zu den geschätztesten österreichischen Architekten.
Auch ist er ein kritischer Betrachter der Architekturszene, schätzt historische Bauten und nimmt sich bei schlechtem Geschmack kein Blatt vor seinen Mund.
Die Ausstellung im MAK stellt nun sein Werk in chronologischem Ablauf in den Mittelpunkt – von den ersten Überlegungen zu Zweckbauten bis zu zeichnerischen Experimenten über private Bauten.
Ebenso stehen seine Gedanken zu Baumaterialien, zu Perspektiven und zu Gesamteindruck im Zentrum: Es ergibt sich dabei ein Gesamtbild über einen Architekten, der weit über den Sinn seiner Pläne hinausdachte, mit feinem Strich am Anfang letztendlich Ungewöhnliches schuf.