Kronen Zeitung

Stadträtin wirft das HandtucIh

- M. Pommer, A. Schönherr, M. Dedagic, Ph. Wagner.

Es kam, wie es kommen musste, nur eben 49 Tage früher als erwartet: Sozialund Gesundheit­sstadträti­n Sandra Frauenberg­er ( SPÖ) wird nicht mehr Teil der Wiener Stadtregie­rung sein. Nach einer

Über Ostern habe sie den Entschluss gemeinsam mit ihrer Familie getroffen: „ Ich habe mich nach intensiven Überlegung­en dazu entschiede­n, nicht Teil des neuen Regierungs­teams zu sein“, schrieb sie in einer Stellungna­hme auf Facebook. Es sei „ keine sachliche politische Auseinande­rsetzung mehr möglich. Jede Veränderun­g wird mit mir in Verbindung gebracht.“

Mittwochvo­rmittag ging Sandra Frauenberg­er zu SPÖ- Chef und Bald- Bürgermeis­ter Michael Ludwig und gab bekannt, dass sie sich selbst aus dem Spiel nehmen wolle. Eine Entscheidu­ng, die Ludwig sowieso getroffen hätte: Sandra Frauenberg­er

Serie von Pleiten, die im Esoterik- Skandal rund um das Krankenhau­s Nord gipfelten, nahm die 51- Jährige am Mittwoch den Hut: „ Ich möchte mit einer geraden Haltung gehen.“

galt von Anfang an als Ablösekand­idatin, die spätestens nach dem Voodoo- Skandal beim besten Willen nicht mehr zu halten war. Sie sei keine Mimose, sondern eine Kämpferin, gab sie Mittwoch ihren Lieblings- Medien bekannt. Und was passiert jetzt mit Sandra Frauenberg­er? Ein Wechsel zu Siemens – so wie bei ihrer Vorgängeri­n – dürfte es nicht werden. Sie bleibt bis zu ihrer offizielle­n Ab- wahl am 24. Mai weiterhin Stadträtin und wechselt dann in den Gemeindera­t. Sie plane eine geordnete Übergabe an ihren Nachfolger. Wer das ist ( siehe auch Bericht rechts), wird am 14. Mai offiziell von Michael Ludwig bekannt gegeben. Bis dahin will sie auch die – von ihr ebenso verpatzte – Neuorganis­ation des Krankenans­taltenverb­undes auf Schiene bringen. Weitere Polit- Auftritte vor der UKommissio­n zum Krankenhau­s Nord sind sicher.

Opposition jubelt über Abgang der Stadträtin

Die Reaktionen der Opposition orientiere­n sich an den Jubelmeldu­ngen aus der Zeit von Sonja Wehselys Rückzug: „ Der wehleidige Rücktritt von Frauenberg­er ist eine logische Konsequenz“, so Vizebürger­meister Dominik Nepp von der FPÖ. ÖVP- Stadtrat Markus Wölbitsch fordert, „ das Gesundheit­s- Ressort jetzt in Expertenhä­nde zu legen.“„ Nach den Vorfällen der

vergangene­n Wochen war ein Rücktritt der Stadträtin wohl unausweich­lich“, findet NEOS- Klubchef Beate Meinl- Reisinger.

Respekt zollen der Stadträtin immerhin die Grünen: „ Anerkennun­g und Wertschätz­ung für die gemeinsame Arbeit“, richtete ihr Gemeinderä­tin und Sozialspre­cherin Birgit Hebein via Twitter aus. Sie war es, mit der sich Sandra Frauenberg­er monatelang nicht auf ein Mindestsic­herungs- Modell einigen konnte.

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Sandra Frauenberg­er
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Stadträtin Sandra Frauenberg­er nimmt nach einer Serie von Pleiten den Hut.
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Sandra Frauenberg­ers Stellungna­hme auf Facebook

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