Ampel kontrolliert Kalorienbomben
Zu viel Zucker in Essen und Getränken
Eine symbolische rote Ampel könnte uns den Griff zu Süßem versauern. Während England auf die Zuckersteuer setzt, ist in Deutschland eine neue Diskussion um die Kennzeichnung von zuckerhaltigen Lebensmitteln entfacht. Auch bei uns wird das Thema mittlerweile heiß diskutiert.
Zu viel Zucker ist ungesund – das hören wir seit Jahren. Studien zeigen sogar, dass bei Heranwachsenden die Knochendichte durch den übermäßigen Griff zu Erfrischungsgetränken abnehmen kann. Warum wir zu viel davon
zu uns nehmen, liegt auch daran, dass Zucker sich unter vielen verschiedenen Bezeichnungen in Lebensmitteln versteckt, wie: Fruktose, Galaktose, Molkenerzeugnisse, Fruchtkonzentrate, Glucosesirup, Invertzuckersirup, Dextrose, Molkenpulver usw.
Ernährungsexperten warnen seit Jahren. So ist mehr als die Hälfte der Limonaden laut des deutschen Vereins Foodwatch überzuckert, sie enthalten oft vier Stück Würfelzucker pro Viertelliter. CocaCola, Weltmarktführer bei Softdrinks, weist darauf hin, dass man seit Längerem dabei sei, mit neuen Rezepten weniger Zucker für Limos zu verwenden. Außerdem gebe es zuckerfreie Varianten.
Zwar geben nun einige Konzerne grünes Licht für eine farbliche Kennzeich- nung von Kalorienbomben in der EU, Konsumentenschützer fordern dabei eine klare Ampel- Kennzeichnung in Rot, Gelb, Grün auf der Packung für einen hohen, mittleren und niedrigen Gehalt an Zucker, aber auch Salz und Fett.
Das Thema ist strittig, da dadurch auch Produkte mit bedenklichen Inhaltsstoffen als gesund gelten könnten.
Wir wissen aus Ländern, die sich für die Reduzierung von Zucker in Softdrinks stark gemacht haben, dass ein Rückgang von Adipositas und Diabetes verzeichnet wurde. Univ.- Prof. Alexandra Kautzky- Willer, Österreichische Diabetes Gesellschaft