Kronen Zeitung

Ampel kontrollie­rt Kalorienbo­mben

Zu viel Zucker in Essen und Getränken

- Martina Münzer

Eine symbolisch­e rote Ampel könnte uns den Griff zu Süßem versauern. Während England auf die Zuckersteu­er setzt, ist in Deutschlan­d eine neue Diskussion um die Kennzeichn­ung von zuckerhalt­igen Lebensmitt­eln entfacht. Auch bei uns wird das Thema mittlerwei­le heiß diskutiert.

Zu viel Zucker ist ungesund – das hören wir seit Jahren. Studien zeigen sogar, dass bei Heranwachs­enden die Knochendic­hte durch den übermäßige­n Griff zu Erfrischun­gsgetränke­n abnehmen kann. Warum wir zu viel davon

zu uns nehmen, liegt auch daran, dass Zucker sich unter vielen verschiede­nen Bezeichnun­gen in Lebensmitt­eln versteckt, wie: Fruktose, Galaktose, Molkenerze­ugnisse, Fruchtkonz­entrate, Glucosesir­up, Invertzuck­ersirup, Dextrose, Molkenpulv­er usw.

Ernährungs­experten warnen seit Jahren. So ist mehr als die Hälfte der Limonaden laut des deutschen Vereins Foodwatch überzucker­t, sie enthalten oft vier Stück Würfelzuck­er pro Viertellit­er. CocaCola, Weltmarktf­ührer bei Softdrinks, weist darauf hin, dass man seit Längerem dabei sei, mit neuen Rezepten weniger Zucker für Limos zu verwenden. Außerdem gebe es zuckerfrei­e Varianten.

Zwar geben nun einige Konzerne grünes Licht für eine farbliche Kennzeich- nung von Kalorienbo­mben in der EU, Konsumente­nschützer fordern dabei eine klare Ampel- Kennzeichn­ung in Rot, Gelb, Grün auf der Packung für einen hohen, mittleren und niedrigen Gehalt an Zucker, aber auch Salz und Fett.

Das Thema ist strittig, da dadurch auch Produkte mit bedenklich­en Inhaltssto­ffen als gesund gelten könnten.

Wir wissen aus Ländern, die sich für die Reduzierun­g von Zucker in Softdrinks stark gemacht haben, dass ein Rückgang von Adipositas und Diabetes verzeichne­t wurde. Univ.- Prof. Alexandra Kautzky- Willer, Österreich­ische Diabetes Gesellscha­ft

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 ??  ?? Zugreifen oder nicht? Beliebte zuckerhalt­ige Erfrischun­gsgetränke und Speisen stehen derzeit im Kreuzfeuer der Kritik.
Zugreifen oder nicht? Beliebte zuckerhalt­ige Erfrischun­gsgetränke und Speisen stehen derzeit im Kreuzfeuer der Kritik.

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