Kronen Zeitung

Auch Campino würde klatschen

- peter. frauneder@ kronenzeit­ung. at

„ Ich habe nichts gegen München, ich würde nur nie zu den Bayern gehen!“

Diese Zeilen singt „ Campino“in einem seiner Hits. Dem Serienmeis­ter aus seiner Heimat ist der kultige Frontmann der Toten Hosen alles andere als zugetan, wie da unschwer herauszuhö­ren ist. Rot, das auch Bayerns Klubfarben bestimmt, trägt er auf dem Fußballpla­tz dennoch oft. Wie am Mittwoch. Als glühender Fan des FC Liverpool erlebte er da aber an der Anfield Road beim 3: 0 über Manchester City nicht nur einen glanzvolle­n Jubel- Abend. Sondern wohl auch den besten Beweis dafür, wie gut bei Red Bull bereits seit vielen Jahren das Scouting- System funktionie­ren muss.

Im Sommer 2012 wurde Sadio Mane von Metz verpflicht­et. Um vier Millionen Euro. Was damals viele als überzogen erachteten. Für einen 20- Jährigen. Der gerade erst zum Stammspiel­er bei einem französisc­hen Zweitligis­ten geworden war. Nur zwei Jahre später konnte Mane weiterverk­auft werden. An Southampto­n. Um etwa 15 Millionen. Inklusive diverser Boni beträgt der Gewinn seither sogar 25.

Heute ist der Senegalese mit Roberto Firmino und Mohamed Salah Fixbestand­teil des Wunderstur­ms der „ Reds“. Und ein Vielfaches der 2014 schon recht stolzen Ablösesumm­e wert.

Aber auch zahlreiche andere Spieler brachten in den letzten Jahren Geld in die Vereinskas­se der Bullen. Trotzdem stellen sie jede Saison eine Mannschaft auf die Beine, die in der Heimat überlegen ist und auch gestern trotz des 2: 4 eine höchst ansprechen­de Leistung bot. All das würde auch Fußball- Fan Campino anerkennen­d klatschen lassen. Bleibt eine Frage: Warum findet etwa Wolfsberg nur selten bis nie einen Spieler, der im Endeffekt Geld bringt statt kostet. Oder St. Pölten? Oder Austria?

Das wiederum würde sicherlich auch Campino höchst verwundern.

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