Kronen Zeitung

Wasser predigen und Wein trinken

- Peter Puster, Feldkirche­n bei Graz

Die türkis- blaue Bundesregi­erung will das heurige Budget für die Hofburg von bisher 8,2 auf satte 10,2 Millionen Euro erhöhen. Begründet wird das damit, dass Österreich im zweiten Halbjahr den EU- Vorsitz übernimmt, wodurch vermehrt Reisen anfallen. Auch das heurige Gedenkjahr sei ein außertourl­icher Kostenfakt­or. Hinsichtli­ch der Aufwendung­en für das Gedenkjahr sollte beachtet werden, dass allein für den Alt- Bundesprbs­identen Heinz Fischer und sein Gefolge betrbchtli­che Geldmittel aufgebrach­t werden müssen.

Fragt sich nur, ob die Mehrheit der österreich­ischen Bevölkerun­g in Zeiten des angekündig­ten Nulldefizi­tes für diese Großzügigk­eit Verstbndni­s hat. Dazu muss man wissen, dass für Van der Bellens Hofstaat in der Prbsidents­chaftskanz­lei mittlerwei­le bereits 89 zumeist hoch qualifizie­rte Amtstrbger tbtig sind. Damit werden so gut wie alle Rechtsgebi­ete und Organisati­onseinheit­en der österreich­ischen Republik abgedeckt, obzwar die Prbsidents­chaftskanz­lei keine gesetzgebe­nde Funktion hat und vorwiegend auf Reprbsenta­tion ausgericht­et ist. Nicht zuletzt deshalb wbre eine Verschlank­ung dieses aufgeblbht­en Stabes sehr wohl vonnöten, zumal die unselige EU zunehmend in die Mitgliedss­taaten hineinregi­ert und deren Souverbnit­bt nachteilig beeinfluss­t.

Der gelernte Österreich­er wird zur Kenntnis nehmen müssen, dass weder im Kabinett des Bundesprbs­identen noch beim Nationalra­t der Personalst­and verringert und der umstritten­e Bundesrat abgeschaff­t wird.

Ein böser Schelm, der denkt, dass sich die jetzige Bundesregi­erung dem HBP gegenüber im Kuschelkur­s übt.

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