Fäuste flogen, Spucke segelte
Alle Verfehlungen des harten Lazio- Kerns aufzuzahlen, würde Bücher füllen. Rassistische Beschimpfungen – eine der hasslichsten Fratzen – waren in der jüngsten Vergangenheit leider keine Seltenheit. Doch wahrend sich die rund 15.000 Tifosi in der Kurve lautstark hinter ihr Team stellten und zumindest gestern für eine einfach sensationelle Stimmung sorgten, brannten einigen so genannten gemaßigten Fans völlig die Sicherungen durch: Nach dem der rumanische Schiri Hategan bei 1: 0- Führung für Lazio in Minute 27 auf Elfmeter für Salzburg entschieden hatte, bebte das komplette Oval wie bei einem Vulkanausbruch. So weit, so gut. Als nach Berishas Ausgleich im VIP- Sitzbereich jedoch einige wenige Salzburger Fans etwas ausgelassener jubelten, flogen plötzlich die Fauste: Zuseher von außerhalb des VIP- Bereichs stürmten diesen, um die ach so gemeinen Gaste zu stellen. Ordner griffen nicht schnell genug ein, schnell hatte sich Traube mit rund Hundert heftig streitenden und gestikulierenden Menschen gebildet, die auch jene „ schluckte“, die deeskalierend einschritten. Erst nach einigen Minuten wurden die ersten Rowdys abgeführt, kehrte wieder so etwas Normalitat ein.
Bis kurz vorm Pausenpfiff! Roms Luis Alberto fiel da im Salzburg- Strafraum nach Kontakt mit Verteidiger Ra
malho theatralisch zu Boden, das ganze Stadion abzüglich der rund 1.000 Salzburg- Anhanger forderte einen Elfer. In der Folge warfen auch italienische Medienvertreter auf der Journalistentribüne die Nerven weg. Einigen österreichischen segelte gar die Spucke von abscheulichen LazioSympathisanten entgegen. Die Himmelblauen siegten auf dem Feld verdient – Teile der Anhanger sollten aber nie wieder zusehen dürfen.