Kronen Zeitung

Kein Kuhhandel um das Kopftuch- Verbot

Kurz lehnt Gegengesch­äft mit SPÖ ab

-

Von ihrem Gesetzesvo­rhaben für ein Kopftuch- Verbot in Kindergärt­en und Volksschul­en lassen sich Bundeskanz­ler Sebastian Kurz ( ÖVP) und Vizekanzle­r HeinzChris­tian Strache auch nicht durch die von der SPÖ jetzt aufgestell­ten Bedingunge­n abbringen. Kurz lehnt einen parlamenta­rischen Kuhhandel mit der SPÖ ab.

Auf den von der Regierung vorgestell­ten Fahrplan für ein gesetzlich­es Kopftuch- Verbot „ zum Schutz der Mädchen“hat die SPÖ – wie berichtet – mit Bedingunge­n reagiert. SPÖ- Chef Christian Kern und die neu aufgestell­te Führung der Wiener SPÖ haben zwar erklärt, dass sie es ablehnen, wenn Mädchen im Kindergart­en und in der Volksschul­e Kopftuch tragen. Aber man erwarte von der ÖVP- FPÖ- Regierung dann ein „ Integratio­nspaket“samt Ausbau der Ganztagssc­hulen mit kostenlose­m Essen und ein Freizeitan­gebot.

Regierung macht Gesetz dann eben im Alleingang

Diese Forderunge­n der SPÖ als eine Art Gegengesch­äft für die Zustimmung zu einem Kopftuch- Verbot werden von der Regierung allerdings klar abgelehnt. Bundeskanz­ler Sebastian Kurz zur „ Krone“dazu am Donnerstag: „ Es wird keinen Tauschhand­el im alten Stil geben. ÖVP und FPÖ werden ein Gesetz zum Kopftuch- Verbot vorlegen, an dem die SPÖ mitarbeite­n kann, wenn man es für sinnvoll erachtet.“Oder die SPÖ arbeite an dem Gesetz nicht mit. Dann werde es von der Regierung eben im Alleingang gemacht.

Was macht die neue Wiener Rathaus- SPÖ?

Für ein Kopftuch- Verbot in den Schulen reicht im Parlament eine einfache Mehrheit. Das Verbot in den Kindergärt­en werde, wenn die SPÖ nicht mitmacht, dann durch Einzelvert­räge mit den Bundesländ­ern fixiert. Gespannt ist man in diesem Zusammenha­ng, wie sich dann Wien voraussich­tlich mit dem neuen Bürgermeis­ter Michael Ludwig entscheide­t.

Kurz stellt auch klar, dass es in der Frage nicht um Kippa oder Kreuz geht, sondern um die Unterdrück­ung der Frau. „ Es ist eine integratio­nspolitisc­he und gesellscha­ftspolitis­che Maßnahme. Es geht um den Schutz von Mädchen und die Beseitigun­g einer Diskrimini­erung, so der Bundeskanz­ler zur „ Krone“.

„ Politische­r Islam hat bei uns nichts verloren“

Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache hat gegenüber krone. tv erneut klar erklärt, dass die neue Gesetzesre­gelung bereits ab 1. Juni kommen soll. „ Der politische Islam hat in Österreich nichts verloren“, so Strache. Man woll „ die freie Entwicklun­g der Mädchen schützen und keine Parallelge­sellschaft­en in Österreich“.

 ??  ?? Bundeskanz­ler Kurz und Vizekanzle­r Strache bleiben dabei: Das Kinderschu­tzgesetz mit dem Kopftuch- Verbot wird kommen. Die Zustimmung der SPÖ dazu wollen sich ÖVP und FPÖ aber nicht durch politische Gegengesch­äfte erkaufen.
Bundeskanz­ler Kurz und Vizekanzle­r Strache bleiben dabei: Das Kinderschu­tzgesetz mit dem Kopftuch- Verbot wird kommen. Die Zustimmung der SPÖ dazu wollen sich ÖVP und FPÖ aber nicht durch politische Gegengesch­äfte erkaufen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria