Facebook- Affäre trifft Österreicher
Die Zahl der „ Facebook- Opfer“steigt – und noch immer schwirren Fotos und Infos heimischer Social- Media- Nutzer im unendlichen „ Daten- Universum“umher.
Der Skandal um den SocialMedia- Riesen Facebook weitet sich aus. Bereits 34.000 Österreicher sind von der Weitergabe persönlicher Daten betroffen.
Österreich ist ( noch) Facebook- Land, von den mehr als acht Millionen Landsleuten zählen 3,7 Millionen zu den weltweit zwei Milliarden aktiven Mitgliedern. Aber: Der Zuwachs an neuen Accounts stagniert.
Und das hat auch einen Grund. Vielen Nutzern der größten Social- Media- Plattform stößt nämlich sauer auf, wie viel Schindluder in der Vergangenheit mit privaten Daten getrieben wurde. So könnten vom Skandal um eine Umfrage- App ( wir berichteten) bis zu 33.568 Österreicher betroffen sein – damit ist die Zahl der möglichen Geschädigten deutlich höher als bisher angenommen! Weltweit geht man mittlerweile von 87 Millionen Betroffenen aus. Der Entwickler dieses Programms soll deren persönliche Informationen an eine Analysefirma weitergereicht haben, die damit wiederum das Wahlkampfteam von US- Präsident Donald Trump „ fütterte“. Solch ein Missbrauch erschüttert freilich das Vertrauen in den Kommunikations- Riesen: Behörden in den USA und Großbritannien haben bereits Ermittlungen eingeleitet, Facebook- Chef Mark Zuckerberg wird nächste Woche vor den US- Kongress zitiert.
Großer Internetfriedhof
Angesichts der gewaltigen Zugriffszahlen wird das den Internet- Giganten zwar kaum ins
Wanken bringen, doch ein Blick in die Medien- Historie zeigt, wie schnell soziale Medien wieder von der Bildfläche verschwinden können. Weil sie Datenlecks zu verantworten hatten, schlicht unprofessionell waren oder ihre Mitglieder mit zu viel Werbung nervten.
Das 2005 gegründete studiVZ etwa schaffte es mit Ablegern wie SchülerVZ binnen weniger Jahre auf 16 Millionen Fans – der Aufstieg von Facebook trieb das Netzwerk aber im Vorjahr in die Pleite. Auch Anbieter wie friendster, myspace oder die österreichischen Varianten sms. at, U- Boot. com, ATV. at oder Sankt Onlein bekamen die Macht des Zuckerberg- Konzerns zu spüren, gingen entweder ein oder grundeln noch vor sich hin. Die höchstpersönlichen Infos ( und Fotos) von deren Mitgliedern schwirren allerdings noch im unendlichen „ Daten- Universum“umher.
Die Lösung: Wer noch angemeldet ist, sollte rasch seinen Zugang löschen!