Kronen Zeitung

Wie Facebook seine Unschuld längst verlor

- georg. wailand@ kronenzeit­ung. at

Sie sind verunsiche­rt von den Berichten über Facebook? Sie wissen nicht, was die alles von Ihnen und über sie gespeicher­t haben? Und Sie wissen erst recht nicht, wer aller diese Daten gekauft und, für Sie nicht erkennbar, damit beachtlich­e Geschäfte macht? Dann sind Sie mit dieser Sorge nicht allein: 2,1 Milliarden Menschen weltweit und 3,7 Millionen allein in Österreich sind davon betroffen. Ach so, Sie wollen jetzt raus aus Facebook und lieber auf Instagram oder WhatsApp umsteigen? Damit werden Sie Mark Zuckerberg und seine Methoden aber auch nicht los: Denn sowohl Instagram als auch WhatsApp wurden längst von Facebook aufgekauft. Dort lautet die Devise: Schnell viel Geld verdienen, am besten als Monopolist.

Entspreche­nd heftig fiel die Reaktion an der Börse auf den neuesten Facebook- Datenskand­al aus: Innerhalb von nur drei Tagen büßte der Konzern mehr als 45 Milliarden Dollar an Firmenwert ein, ein Absturz, der sich dann phasenweis­e sogar noch beschleuni­gte.

So genial die Geschäftsi­dee von Facebook ursprüngli­ch auch war („ Wir verbinden Menschen“), so rasch hat das Unternehme­n seine Unschuld verloren. Schutz der Privatsphä­re der Nutzer oder schnelle Gewinne? Stets hat die Profitgier alle Bedenken überholt.

Nicht nur Firmen verkauften knallhart mithilfe der FacebookDa­ten, sondern diese waren sogar für politische Kampagnen bares Geld wert, etwa im US- Wahlkampf von Donald Trump oder bei der Kampagne für den Brexit. Höchste Zeit, dass sich herumspric­ht, wie dieses Geschäft läuft!

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