Unsere Gletscher schmelzen davon
Wegen Klimawandel setzt sich Trend fort
Wenn das kein Beweis ist, dass es viel zu heiß ist! Die Eisriesen der Alpen schrumpfen massivst zu Zwergen. Das geht aus dem neuen Umwelt- Bericht des Alpenvereins hervor. Die Gletscher weisen den größten Flächenverlust seit 127 Jahren auf, einer – der Tiroler Gepatschferner – ging gar um 125 Meter zurück.
Insgesamt 83 Gletscher wurden von den Alpenvereins- Experten Dr. Gerhard Karl Lieb und Dr. Andreas Kellerer- Pirklbauer mit 22 ehrenamtlichen Idealisten vermessen. Die Aktivisten stiegen mit schlechten Nachrichten in die Täler ab. „ Am schlimmsten hat es den Gepatschferner in den Ötztaler Alpen in Tirol erwischt. Denn der hat sich im Messzeitraum 2016/ 2017 um satte 125 Meter zurückgezogen“, so der Bericht des Alpenvereins in Innsbruck. Als Durchschnitts- Längenschrumpfung notierten die Ökologen 25,2 Meter in ihre Berg- Logbücher und Computer. Der katastrophalste Wert seit 127 Jahren.
Einzig der Simonykees in der Venedigergruppe in Osttirol konnte der Erderwärmung tapfer trotzen. Dieser Riese gab keinen Zentimeter seines Eispanzers her. Aber sonst – düstere Aussichten!
„ Die Bedingungen für unsere Gletscher sind der-
zeit sehr ungünstig“, schlägt Andreas Kellerer- Pirklbauer Alarm. Fritz Macher, erfahrener Bergsteiger und Chef der 40.000 Mitglieder starken Wiener AlpenvereinsSektion „ Austria“, führt das wie seine Tiroler Kollegen auf die extrem hohen Sommertemperaturen des Vorjahres zurück.
Aber auch die schneearmen Winter zuvor seien für den Fortbestand der Gletscher nicht förderlich gewesen. So war bis Ende April 2017 gerade die Hälfte der durchschnittlichen Flockenmenge zu Boden getanzt. Macher: „ Wo die schützende Schneedecke fehlt, hat die Sonne leichtes Spiel.“