GENAU GENOMMEN
Die Abschaffung des sogenannten Pflegeregresses, also der Rückgriff auf das Vermögen des Pflegebedürftigen und dessen Angehöriger, hat quer über Österreich für helle Aufregung gesorgt. Die Pflegeheime sind besorgt, dass sie nun „ gestürmt“werden. Die Länder, die viele solche Einrichtungen selbst betreiben, rechnen mit kräftig steigenden Kosten und erwarten einen Ersatz vom Bund. Darüber wird derzeit intensiv verhandelt. Erleichterung herrscht hingegen bei den Betroffenen und deren Verwandten, auf deren Privatvermögen nicht mehr zugegriffen werden kann.
Was der Gesetzgeber allerdings nicht bedacht hat, ist das Thema der privaten Pflegevorsorge. Denn wenn der Staat ohnehin für alle Kosten aufkommt, die über die eigene Pension hinausgehen, und die Angehörigen ebenfalls aus dem Schneider sind, warum sollte man dann noch für die eigene Pflege vorsorgen? Die aktuelle Lösung mag zwar eine Entlastung für die Betroffenen sein – aber auf keinen Fall für den Staatshaushalt!