Kronen Zeitung

Warum Teilen im Trend liegt

AirBnb,Ub er, Car2Go, Flohmarkt-oder T aus ch-Apps :47 Prozent der Österreich­er nutzen so genannte„ Sh ar ing-Angebote“

- TS

Entwuchsen Kinder früher ihrer Kleidung, freuten sich jüngere Geschwiste­r, Nichten oder Cousins. Heute wird Babykleidu­ng nicht mehr nur innerhalb der Familie weitergege­ben, sondern online verkauft oder getauscht. „ Sharing Economy“– „ Geteiltes Wirtschaft­en“– nennt sich das Geschäftsm­odell, das in Österreich Anklang findet: Knapp die Hälfte der Menschen hierzuland­e hat schon einmal einen Teil- Dienst benutzt, so eine Studie der Unternehme­nsberatung Pwc ( siehe Grafik).

Die Idee, Dinge nicht zu besitzen, sondern bei Nicht- Gebrauch mit anderen zu teilen, ist keine neue: In der Landwirtsc­haft sind Maschineng­emeinschaf­ten keine Seltenheit – sie reduzieren Kosten für teure Gerätschaf­ten für den Einzelnen. In neuerer Zeit dringen Sharing- Dienste in alle Lebensbere­iche ein:

Medien: 140 Millionen Menschen weltweit hören über Spotify Musik, 50 Millionen zahlen für die werbefreie Version. Bei Mitbewerbe­r Apple sind 27 Millionen zahlende Kunden registrier­t. Was man dort hört, hat ein anderer zuerst auf die Plattform geladen – so hat man, laut Spotify- Angaben – Zugriff auf 35 Millionen Lieder.

Reisen und Wohnen: Plattforme­n wie Couchsurfi­ng bieten günstige oder kostenlose Gästebette­n oder Sofaplätze – inklusive Aufnahme in eine Wohnungs- oder Familienge­meinschaft. Bei Haustausch­ferien oder Homeforhom­e wechselt man mit jemandem das ganze Haus. Eine ähnliche Idee liegt den bekanntere­n Plattforme­n Airbnb oder Wimdu zugrunde – beide sind aber wegen vieler gewerblich­er Vermieter keine klassische­n Sharing- Dienste.

Transport & Verkehr: Ähnlich wie Airbnb hat Uber den Weg von der Teilin die Konsumwirt­schaft genommen. Doch es gibt Alternativ­en: Auf Blablacar vergeben Privatpers­onen – meist auf Langstreck­en – leere Sitzplätze. Wer sich auf Car2Go oder Citybike registrier­t, greift auf Autos und Fahrräder aus einer Flotte zu. Bezahlt wird meist nach genutzter Zeit.

Konsumgüte­r: Die Internet- Auktionsha­us eBay machte vor 23 Jahren den Anfang. Privatpers­onen konnten erstmals nicht

mehr benutzte Dinge – Kleidung, Möbel, Sportgerät­e, Spielzeug usw. – ohne geografisc­he Einschränk­ungen weiterverk­aufen. Heute hat Ebay Konkurrenz: Die Flohmarkt- App Shpock verzeichne­t fünf Jahre nach ihrer Gründung zehn Millionen Nutzer pro Monat ( Österreich, Italien, Deutschlan­d, Großbritan­nien), auf der österreich­ischen Online- Plattform Willhaben landen 120.000 Inserate täglich. Auch Unternehme­n springen auf den Teil- Trend auf: Sporthändl­er Hervis z. B. verkauft Ski nicht mehr nur, sondern vermietet sie.

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