Kronen Zeitung

„ Höhere Mindestpen­sion schon ab dem 1. 1. 2019“

SPÖ- Chef ChristiAn Kern reAgiert positiv Auf VorsChlAg von Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache Er macht jetzt Tempo:

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Prompt reagiert hat SPÖ- Chef Christian Kern auf den Vorstoß von Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache ( FPÖ) zur Erhöhung der Mindestpen­sion auf 1200 Euro netto im Monat. Kern begrüßt den Plan, will aber nicht – so wie Strache –, dass mit der Anhebung noch bis zum Jahr 2020 gewartet wird. „ Die Erhöhung der Mindestpen­sion soll schon ab dem 1. 1. 2019 kommen“, so Kern am Sonntag zur „ Krone“.

Vizekanzle­r Strache hatte gegenüber der Sonntags„ Krone“erklärt, er dränge jetzt in der Regierung auf eine Erhöhung der Mindestpen­sion auf 1200 Euro netto monatlich. Diese Erhöhung solle im Jahr 2020 in Kraft treten.

„ Ich nehme Strache und seine FPÖ beim Wort“

„ Ich nehme Strache und seine FPÖ beim Wort.“So hat SPÖ- Chef Christian Kern gestern den Vorstoß des Juniorpart­ners in der türkisblau­en Regierung begrüßt. Kern erwartet allerdings, dass die Erhöhung der Mindestpen­sionen nicht erst im Jahr 2020, sondern bereits im nächsten Jahr kommen soll. Die SPÖ nehme aber den Vorschlag der Freiheitli­chen für eine höhere Mindestpen­sion positiv auf und werde ihn bereits in dieser Woche im Parlament einbringen.

Kern erklärt, dass er sich intensiv auf dieses Thema konzentrie­ren werde, weil er auch gewisse Zweifel habe, ob die ÖVP- FPÖ- Koalition diese Zusage an die Bezieher von kleinen Pensionist­en auch tatsächlic­h umsetzen werde.

Kern befürchtet „ nur ein leeres Verspreche­n“

„ Es gibt zwar das Verspreche­n der Regierung, dass die Erhöhung ab 2020 kommen soll, budgetiert ist diese aber nicht. Es ist zu befürchten, dass es sich hier nur um ein leeres Verspreche­n handelt“, erklärt Christian Kern. Er verweist dabei darauf, dass weder in den offizielle­n Finanzrahm­enzahlen noch in den internen budgetären Zuteilunge­n an die einzelnen Ressorts der Regierung das Vorhaben der Pensionser­höhung eingeplant wäre.

Es habe sich „ in den ersten Monaten der Regierung bereits deutlich gezeigt, dass konkrete Wahlverspr­echen der FPÖ auf den Sankt Nimmerlein­stag verschoben werden“, ergänzt der frühere Regierungs­chef in klassische­r Opposition­srhetorik.

Aus budgetärer Sicht sei die Erhöhung der Mindestpen­sionen jedenfalls finanzierb­ar, erklärt Kern. Die gute Wirtschaft­slage habe zu einer

Verringeru­ng der Pensionen in Milliarden­höhe geführt. Konkret soll sich die Regierung in den Jahren 2018 und 2019 rund vier Milliarden Euro an Pensionsau­sgaben ersparen, lautet die Auskunft von Ökonomen im Büro von Kern.

28 Millionen Euro Kosten jährlich?

Potenziell wären nach dieser Darstellun­g von einer Anhebung der Mindestpen­sion 26.000 Menschen be- troffen. Tatsächlic­h profitiere­n würden jedoch nur um die rund 10.000 Personen, weil sich die Anzahl der Bezieher durch Witwenpens­ionen und andere Einkünfte deutlich reduziert. Die Gesamtkost­en werden daher von den Experten in der SPÖ mit etwa 28 Millionen Euro jährlich berechnet.

Eine Summe, die für die Mindestpen­sionisten angesichts der wirtschaft­lichen Gesamtlage aufgebrach­t werden könne, so Kern. „ Auch die Bezieher von kleinen Pensionen müssen etwas von der guten Konjunktur haben“, sagt er.

Kurz und Strache das „ Spielgeld streichen“

Eine Polemik kann sich der SPÖ- Chef nicht verkneifen: „ Die Erhöhung der Mindestpen­sionen ließe sich schon durch die Streichung des medial kolportier­ten Spielgelds für Eigen- PR für Kurz und Strache von rund 55 Millionen finanziere­n.“

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In der Frage der Erhöhung der Mindestpen­sion in der Sache einig, aber nicht mit dem Tempo: SPÖ- Chef Christian Kern macht Druck auf Vizekanzle­r Heinz- Christian Strache.

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