Kronen Zeitung

Die Wahrheit stirbt zuerst

- christian. hauenstein@ kronenzeit­ung. at

Seit dem Wochenende gibt es wieder grauenvoll klingende Berichte über einen angebliche­n Giftgasang­riff durch die Luftwaffe von Diktator Assad auf Duma, den letzten größeren Ort in der Region Ost- Damaskus, der sich nicht in der Hand von Rebellen befindet. Etwa 100.000 Einwohner werden dort noch von der Al- Kaida- nahen islamistis­chen Terrororga­nisation Dschaisch al- Islam als menschlich­e Schutzschi­lde festgehalt­en.

Die Berichte über den angebliche­n Giftgasang­riff kommen unter anderem von den sogenannte­n Weißhelmen, die sich als Hilfsorgan­isation bezeichnen, in Wahrheit aber nichts anderes sind als eine Untergrupp­e der Terrororga­nisation, die sich zur Tarnung einen humanitäre­n Mantel übergezoge­n hat. Es soll bis zu 150 Todesopfer geben, unter ihnen angeblich viele Frauen und Kinder.

Aber stimmt das auch? Ausschließ­en kann man es nicht. Aber mit Sicherheit kann das von hier aus vorerst niemand sagen. Zweifel sind allerdings mehr als angebracht. Denn die islamistis­chen Kämpfer in Duma sind militärisc­h in einer aussichtsl­osen Lage und könnten sich mit dem Verbreiten von Horror- Nachrichte­n Hoffnung auf eine Verschnauf­pause machen. Tatsächlic­h wünschen die Al- Kaida- nahen Terroriste­n sich Luftangrif­fe der USA auf das Assad- Regime. Als Vergeltung für den angebliche­n Giftgasang­riff. Das ist einigermaß­en absurd.

Der wichtigste Hinweis, dass es keinen Giftgasang­riff gegeben hat, kommt übrigens aus London. Dort sitzt die Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte – stets top informiert. Und kein Freund des Assad- Regimes. Dort aber wusste man zumindest vorerst nichts von einem Giftgasang­riff.

Fest steht, die Wahrheit stirbt im Krieg zuerst . . .

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