Kronen Zeitung

Vorbildwir­kung hat Vorrang

- D r. Wolfgang Geppert, Wien

Conny Bischofber­ger ha t mit ihrer Forderung, Ärzte mögen zuerst vor der eigene Türe kehren, vollkommen Recht. D ie Initia toren des „ D on’t smoke“- Volksbegeh­rens scheinen a uf einem Auge blind zu sein. Für da s Schlechtre­den vonG a ststätten mit Extra zimmer fehlt die mora lische Be- rechtigung. Wer im eigenen Wirkungsbe­reich so versa gt ha t, ka nn sich nicht a n die Spitze einer Nichtra ucher- Bewegung stellen. Topmedizin­er wie etwa Szekeres oder Sevel- da pa ssieren ta gtäglich a uf Klinikbode­n befindlich­e Tra fiken. Sie ha ben nicht die Kra ft a ufgebra cht, die Spita lsträger zum Schließen dieser Verka ufsstätten zu bewegen.

Kra nkenhäuser verstehen sich a ls G esundheits­zentren. D a ha t weder die Abga be von Ra uchwa ren noch von a lkoholisch­en G etränken etwa s zu suchen. Auch hätten die ärztlichen Leiter unsere Spitäler längst komplett ra uchfrei ma - chen müssen. D a s gilt a uch für die Kura nsta lten: Weg mit den Ziga rettena utoma ten! D ie Niedergela ssenen dürfen bei der Verpflicht­ung zur Vorbildwir­kung nicht a usgenommen werden. Ärzte, die sich vor ihren Pa tienten eine Ziga rette a nzünden, geben in Sa chen Vorsorge eine persönlich­e Ba nkrotterkl­ärung a b. Erst wenn diese Punkte erfüllt sind, besitzt die Ärztescha ft da s Recht, mit dem wa rnenden Finger a uf a ndere zu zeigen.

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