Gegen den Iran und Russland
Syriens Assad sei ein „ Tier“hat US- Präsident Donald Trump getwittert, ein „ Tier“, das seine eigene Bevölkerung mit Giftgas angreife. Assad, so Trump, werde dafür einen „ hohen Preis“zahlen. Alle Optionen würden auf dem Tisch liegen. In erster Linie natürlich die militärischen. Also US- Raketenangriffe auf Ziele in Syrien.
Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman beeilte sich zu sagen, dass sein Land selbstverständlich an der Seite Amerikas stehe. Ausgerechnet Salman, der mit dem JemenKrieg persönlich mitverantwortlich ist für die derzeit größte humanitäre Krise der Welt.
Dabei kann bis heute niemand sagen, ob es in OstDamaskus am vergangenen Wochenende überhaupt
einen Giftgasangriff gegeben hat. Von 150 Toten war die Rede und von 1000 Verletzten. Die WHO spricht von 500 Menschen mit Symptomen wie nach dem Einsatz giftiger Chemikalien. Die UNO gibt sich da allerdings deutlich vorsichtiger. Und die gewöhnlich bestens informierte Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London erwähnte auch kein Giftgas nicht.
Brigadier Walter Feichtinger vom österreichischen Bundesheer wiederum sagte dazu in der „ ZIB 2“: „ Aus meiner heutigen Beurteilung ist es wahrscheinlich nicht zu 100 Prozent zu sagen, wer das gemacht hat und in welcher Art der Angriff überhaupt erfolgt ist, sollte es einer gewesen sein.“
Er schließt damit also auch nicht aus, dass der Angriff gar nicht stattgefunden hat. Oder dass er – wie von den Russen behauptet – von islamistischen AntiAssad- Kräften inszeniert worden ist, um eben diese Reaktion der Amerikaner und der Saudis zu provozieren, die wir jetzt sehen. Bisher ist also alles unklar.
In Wahrheit geht es längst nicht mehr um den möglichen Giftgasangriff. Amerikaner wie Saudis zielen auf den mit Assad verbündeten Iran, der in Syrien derzeit viel bessere Karten hat als sie selber. Und für die USA geht es auch noch gegen Russland, ohne dessen Militärhilfe Assad sich nie hätte halten können.