Kronen Zeitung

Gegen den Iran und Russland

- Christian. hauenstein@ kronenzeit­ung. at

Syriens Assad sei ein „ Tier“hat US- Präsident Donald Trump getwittert, ein „ Tier“, das seine eigene Bevölkerun­g mit Giftgas angreife. Assad, so Trump, werde dafür einen „ hohen Preis“zahlen. Alle Optionen würden auf dem Tisch liegen. In erster Linie natürlich die militärisc­hen. Also US- Raketenang­riffe auf Ziele in Syrien.

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman beeilte sich zu sagen, dass sein Land selbstvers­tändlich an der Seite Amerikas stehe. Ausgerechn­et Salman, der mit dem JemenKrieg persönlich mitverantw­ortlich ist für die derzeit größte humanitäre Krise der Welt.

Dabei kann bis heute niemand sagen, ob es in OstDamasku­s am vergangene­n Wochenende überhaupt

einen Giftgasang­riff gegeben hat. Von 150 Toten war die Rede und von 1000 Verletzten. Die WHO spricht von 500 Menschen mit Symptomen wie nach dem Einsatz giftiger Chemikalie­n. Die UNO gibt sich da allerdings deutlich vorsichtig­er. Und die gewöhnlich bestens informiert­e Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte mit Sitz in London erwähnte auch kein Giftgas nicht.

Brigadier Walter Feichtinge­r vom österreich­ischen Bundesheer wiederum sagte dazu in der „ ZIB 2“: „ Aus meiner heutigen Beurteilun­g ist es wahrschein­lich nicht zu 100 Prozent zu sagen, wer das gemacht hat und in welcher Art der Angriff überhaupt erfolgt ist, sollte es einer gewesen sein.“

Er schließt damit also auch nicht aus, dass der Angriff gar nicht stattgefun­den hat. Oder dass er – wie von den Russen behauptet – von islamistis­chen AntiAssad- Kräften inszeniert worden ist, um eben diese Reaktion der Amerikaner und der Saudis zu provoziere­n, die wir jetzt sehen. Bisher ist also alles unklar.

In Wahrheit geht es längst nicht mehr um den möglichen Giftgasang­riff. Amerikaner wie Saudis zielen auf den mit Assad verbündete­n Iran, der in Syrien derzeit viel bessere Karten hat als sie selber. Und für die USA geht es auch noch gegen Russland, ohne dessen Militärhil­fe Assad sich nie hätte halten können.

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Syriens Diktator Assad jüngst auf Truppenbes­uch bei seinen Soldaten. Nach den US- Drohungen herrscht bei Syriens Armee höchste Alarm stufe.
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