Mieter in Angst vor rabiatem Russen
Beschimpft, bespuckt und mit der Schere bedroht Wiener Wohnen wirftihn aber nicht raus
In einer städtischen Wohnhausanlage in der Meidlinger Pachmüllergasse geht der Schrecken um. Mieter leben in Angst vor einem Mitbewohner, der seine Nachbarn wüst beschimpft und körperlich bedrohen soll. Wiener Wohnen sieht dennoch keinen Grund, den gebürtigen Russen aus dem Gemeindebau hinauszuwerfen.
„ Ich kann nicht mehr über den Hof gehen. Er hat mich da beschimpft, bespuckt, mit Alkohol beschüttet und mit Kartoffeln beworfen“, berichtet eine Betroffene. Ein anderes Mal habe er sie im Stiegenhaus mit einer Schere bedroht. „ Als die Polizei kam, hat er die Schere schnell in einen Briefkasten geschmissen. Es stand Aussage gegen Aussage“, meint Alexandra T. Nicht nur Menschen, auch Tiere dürfen den Frühpensionisten, der anscheinend häufiger zur Flasche greift, nicht stören. „ Er hat Glasscherben auf dem Gang ausgestreut, damit sich mein Hund die Pfoten zerschneidet“, meint eine Nachbarin. Für die Hausverwaltung ist das alles nicht Grund genug, den Russen gerichtlich zu kündigen.
„ Uns liegen lediglich Beschwerden einer Mieterin vor. Der Beschuldigte bestreitet die Vorwürfe. Von körperlichen Übergriffen oder tätlichen Drohungen haben wir keine Kenntnis“, meint eine Sprecherin von Wiener Wohnen. Fazit: „ Für uns stellt sich der Fall bisher als klassischer Nachbarschaftskonflikt dar.“
Eigenartig: Schon 2015 hat es eine Unterschriftenliste gegen den Mann gegeben.
„ Für eine Delogierung war die Liste nicht substanziell genug“, so Wiener Wohnen. Ein Vermittlungsangebot durch die Wohnpartner sei von allen Seiten abgelehnt worden.