Gigant mit noch größeren Problemen
Facebook- Gründer Mark Zuckerberg musste vor dem US- Kongress aussagen: Datenklau betrifft auch knapp 34.000 Österreicher.
87Millionen
Nutzerdaten sind betroffen. Viel mehr als zunächst angenommen. Allein 34.000 davon aus Österreich. Der Datenklau rund um Facebook und Cambridge Analytica zog – und zieht – weite Kreise. Dafür musste sich FacebookChef und Gründer Mark Zuckerberg einer zweitägigen Anhörung im US- Kongress stellen. Eine Szene war symbolhaft für die „ Anklage“. Mark Zuckerberg wollte auf die Frage eines Senatoren nicht bekannt geben, in wel- chem Hotel er untergebracht sei. Oder mit wem er in dieser Woche Kurzmitteilungen geschrieben habe. Er wolle das nicht in der Öffentlichkeit mitteilen, sagte er. Das könnte man Ironie nennen.
Am gestrigen zweiten Anhörungstag wurde der Ton rauer: „ Warum sollten wir ihnen vertrauen?“, fragte ein Abgeordneter. In der Vergangenheit hatte sich Facebook über Datenschutzrichtlinien hinweggesetzt. Zuckerberg entschuldigte sich mehrfach: „ Es war mein Feh- ler, und es tut mir leid. Ich habe Facebook gestartet. Ich leite es und bin verantwortlich.“Zudem wurde bekannt, dass auch er persönlich betroffen ist: Auch Zuckerbergs private Daten gingen an Cambridge Analytica.
Nach wie vor weiß Facebook aber nicht, welche Nutzerdaten verloren gingen. Die Desinformationskampagnen im US- Präsidentenwahlkampf und bei der Abstimmung über den Brexit, die über Facebook gelaufen sind, hatte der Konzern ebenfalls nie im Griff. Daran will der 33- Jährige arbeiten. Hardliner fordern eine Zerschlagung des Social- MediaGiganten mit fast zwei Milliarden Nutzern weltweit.