Gewalt in der virtuellen Welt
Jeder vierte Jugendliche betroffen Sexuelle Belästigung fast „ Normalität“
Immer mehr Kinder und Jugendliche in Österreich sind im Internet von sexueller Belästigung und Gewalt betroffen! 27%, also mehr als jeder Vierte wurde damit bereits konfrontiert. Das geht aus einer aktuellen und alarmierenden Studie des Instituts für Jugendkulturforschung im Auftrag von SOS- Kinderdorf hervor.
Angestoßen wurde die Untersuchung unter 400 Personen zwischen 11 und 18 Jahren durch die Hotline „ Rat auf Draht“– denn dort stieg die Zahl der Hilfesuchenden zu diesem hochsensiblen Thema zuletzt dramatisch an. Die Erleb- nisse reichen von unangenehmen sexuellen Fragen bis hin zum eindeutigen Missbrauch. In den Interviews erzählten die Studienteilnehmer, was sie detailliert, welche Handlungen sie ( teils als Minderjährige) vor der Kamera vollzogen hatten. Nun haben sie Angst, dass die Bilder an die Öffentlichkeit geraten könnten: „ Das ist klar als sexueller Missbrauch einzustufen“, weiß Elke Prochazka, Psychologin bei „ Rat auf Draht“. Tätern drohen bis zu zwei Jahre Haft.
Knapp 10% der Befragten wurden schon einmal, etwa mit Nacktfotos, erpresst. Viele Opfer hätten sich aber – auch das geht aus der Studie hervor – damit abgefunden, erachten sexuelle Be- lästigung im Netz als „ Normalität“.
Kindern jetzt aber das Handy zu verbieten, wäre der falsche Weg, so die Experten. Prochazka: „ Wichtig wäre es, wenn Eltern ihre Kinder bei Online- Aktivitäten begleiten und aufklären. Christian Moser, Geschäftsführer von SOSKinderdorf, fordert von der Politik: „ Effektivere Strafverfolgung und mehr Präventionsarbeit!“