Sex- Tourismus
Neun- Sekunden- Video aus der chinesischen Provinz Chengdu: Da sitzen Bundespräsident und Bundeskanzler der Republik Österreich auf einem Baumstamm, beide tragen hellblaue Überschürzen. In ihrer Mitte lümmelt ein Panda, der genüsslich Bambus in sich hineinstopft.
Während Alexander Van der Bellen sich mit dem Bären zu unterhalten scheint, krault Sebastian Kurz seinen Kopf. „ Eine besondere Begegnung“, twitterte das Staatsoberhaupt unter dem Hashtag # PandaDiplomacy.
Der Hintergrund des putzigen Auftritts ist ein Fortpflanzungsproblem im Tiergarten Schönbrunn. Dort hat Pandaweibchen „ Yang Yang“, eine Leihgabe der Volksrepublik China, bekanntlich Zwillinge auf die Welt gebracht. Weil der Vater von „ Fu Feng“und „ Fu Ban“jedoch an einem Karzinom starb, hofft man jetzt sehnsüchtig auf ein Männchen, mit dem sich „ Yang Yang“noch einmal paaren könnte. Diese Bitte trug Van der Bellen dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping höchstpersönlich vor, und er sei „ guter Hoffnung“, dass China den Wunsch „ wohlwollend prüfen“werde.
Am Ende des größten Staatsbesuchs in der Geschichte Österreichs ( 250köpfige Delegation, Wirtschaftsverträge um 1,5 Milliarden Euro) ging es also skurrilerweise um Pandasex- Tourismus.
Auch wenn das weltpolitisch vielleicht lächerlich sein mag: Lieber ein „ Panda“- Präsident als ein Trump, der auf Twitter Kriegserklärungen rausschießt.